Samstag, 03. Oktober 2015 9. Spieltag

TuS Harsefeld - TuS Zeven 2:2 (1:0)

Nach doppelter Führung lässt der TuS gegen Aufsteiger Zeven zwei Punkte liegen

 

 

Das 2:2 was am Ende auf dem Tableau stand löste in beiden Mannschaften unterschiedliches Empfinden aus. Underdog und Aufsteiger TuS Zeven feierte das Ergebnis wie einen Sieg, der TuS war ratlos, wie man einen sicher geglaubten Sieg in kurzer Zeit herschenken konnte. Am Ende muss man sich trotz einer guten Leistung an die eigene Nase fassen, denn nachdem Ben Sylla und Ole Bruns einen komfortabel scheinenden Vorsprung heraus schossen und es nach dem 2:0 eine Vielzahl an Chancen für die Mandel-Elf gab, wären die Quoten auf den Außenseiter bei Wettanbietern wohl rasant in die Höhe gestiegen. Der TuS verpasste die Vorentscheidung allerdings mehrfach und wurde dafür am Ende böse bestraft. Aufsteiger Zeven gab sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf, hatte im ersten Durchgang durch Diallo und Brand auch gute Möglichkeiten, schien nach dem 0:2  aber mausetot. Die Moral zeichnet die Mickelat-Elf aber aus und so kam es wie es kommen musste - der erste Abschluss im zweiten Spielabschnitt saß. Yannick Wild traf aus der Distanz. Als kurz darauf Spielertrainer Mickelat seine Klasse demonstrierte und per Traumtor traf, war eine Schockstarre bei den grün-weißen eingetreten. Trotz größter Bemühungen sollte bis zum Ende nicht mehr der erlösende Siegtreffer fallen, sodass man am Ende trotz guter Leistung zwei Punkte hergeschenkt hatte. Zeven gebührt großer Respekt vor einer starken Moral.

Das Trainerteam des TuS hatte vor der Partie gegen Zeven ein Luxusproblem, denn erstmals war der Kader randvoll und einige Rekonvaleszenten wieder voll dabei. Man hatte die Qual der Wahl und veränderte die Mannschaft im Vergleich personell und in der taktischen Ausrichtung. Erstmals war Danny Berner wieder dabei, rückte in die zentrale Position der Dreierkette. Hinter ihm stand erstmals Adrian Schulz im Tor, der den unter der Woche kränkelnden Fabiano Curia vertrat. Ole Bruns kehrte nach Gelbsperre und Ben Sylla nach Rückenproblemen zurück. Mit drei Spitzen sollte frühzeitig der Erfolg gesucht werden. Das Unterfangen begann recht gut, denn bereits nach 5. Minuten hätte Andreas Kähm die Führung erzielen können, köpfte eine Depperschmidt Hereingabe aber über das Tor. Im direkten Gegenzug hat Diallo für Zeven eine gute Möglichkeit, Schulz kann aber zur Ecke klären. Zeven stand tief und lauerte geduldig auf seine Chancen. Vereinzelt sprangen diese im ersten Abschnitt heraus, denn kurz nach Diallo war es Lars Brand der überhastet in guter Position abschloss. Dann ein personeller Rückschlag für grün-weiß. Bei Maxim Depperschmidt brach die alte Verletzung wieder auf, sodass Robert Bartels für ihn in die Partie kam. Die nächste Möglichkeit für die Gastgeber besaß Walerij Hettich, der eine Dittmer Flanke in Minute 26. aber nicht genügend drücken konnte. Kurz vor der Pause besorgte Ben Sylla dann die Führung für den TuS. Eine Ecke von Leandro Dittmer konnte Sylla am kurzen Pfosten ungehindert einköpfen. Das Tor sollte Sicherheit geben. Zwar tauchte einmal noch Brand in guter Schussposition auf, dann aber war es wieder Walerij Hettich der frühzeitig auf 2:0 hätte stellen können. Vor Keeper Ehlen überlegte er zu lange, sodass der Zevener Keeper Sieger blieb. Direkt der nächste Angriff eröffnet Hettich erneut die Chance die Führung auszubauen, diesmal köpft er eine gute Bartels Flanke aber zu unplatziert auf das Tor. Mit dem Halbzeitpfiff ist es dann Robert Bartels, der am zweiten Pfosten aus spitzem Winkel an der Fußabwehr von Malo Ehlen scheitert. Der Zevener Keeper sollte in der zweiten Hälfte noch eine entscheidende Rolle einnehmen.

Kurz nach Wiederanpfiff war Ehlen aber machtlos. Nach einem Angriff über die linke Seite legte Leandro Dittmer den Ball ins Zentrum zu Ole Bruns. Der wohl beste TuS Akteur an diesem Tag ließ sich nicht zweimal bitten und schloss mit einem sehenswerten Schuss in die rechte Ecke ab. Anschließend ging die große Chancenparade des TuS Harsefeld los. In Minute 51. scheitert Andreas Kähm in aussichtsreicher Position an Malo Ehlen, kurz danach tankt sich Walerij Hettich durch, ist bereits an Ehlen vorbei, setzt den Ball aus sehr spitzem Winkel aber an das Außennetz. Kurz darauf hatte erneut Andreas Kähm eine gute Möglichkeit, ehe Marcel Jacobi einen Kopfball aus sehr guter Position knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. Es war eine Frage der Zeit wann der TuS die Entscheidung herbeiführen würde. Nur zwei Minuten später ist wieder Andreas Kähm frei vor Malo Ehlen, kann diesen aber wieder nicht überwinden. Zevens Keeper hielt seine Mannschaft weiter im Spiel. Der TuS brachte nun für Beny Salla Dennis Osuch, der so zu seinem Comeback kam. Wie so häufig im Fußball wird man für eine nicht konsequente Chancenauswertung allerdings ab und an bestraft. So geschehen in diesem Spiel, denn wie aus dem Nichts kam Zeven zum Anschlusstreffer. Minute 71. zeigte die Uhr an, als Yannick Wild aus der Distanz Maß nahm und der Ball unten links einschlug. Zeven war wieder im Spiel. Diesen Moment nutzte der nie aufgebende Gast konsequent aus. Denn kurz nach dem Ausgleich kam Spielertrainer Mickelat auf halblinks an den Ball und zeigte seine ganze Klasse. In eigentlich ungefährlicher Position nimmt er den Ball an, dreht sich und schließt per Dropkick ab, glücklicherweise ist er ja beidfüßig und der Ball schlägt unhaltbar im rechten oberen Torwinkel ein. Erneut ein absolutes Traumtor von Mickelat. Konsterniert standen die TuS Akteure auf dem Platz. Mickelat beorderte seine Jungs nach dem Ausgleich umgehend in eine taktische 5-4-1 Grundordnung zurück und wollte den Punkt sichern. Der TuS rannte weiter an und wollte den Sieg erzwingen. Die größte Chance dabei hatte noch Ole Bruns, der einen Kopfball aber haarscharf am Gehäuse vorbeisetzte. Am Ende sollte es nicht mehr sein, Zeven erkämpfte sich den Punkt und der TuS musste sich den Vorwurf gefallen lassen zu fahrlässig mit seinen Chancen umgegangen zu sein. Nun heißt es sich wieder zu sortieren und am kommenden Freitag den nächsten Anlauf für einen Dreier zu nehmen, dann geht es zur zweiten Vertretung der SV Drochtersen/Assel.

 


Aufstellung:

1 Adrian Schulz

6  Marcel Ziemann

13  Marcel Jacobi

15  Danny Berner

27  Leandro Dittmer

19  Ole Bruns

 

24  Sascha Martens

20  Maxim Depperschmidt

23 Walerij Hettich

11  Ben Sylla

 

22 Andreas Kähm

 
 
Auswechslungen:
18. Robert Bartels für Maxim Depperschmidt
60. Dennis Osuch für Ben Sylla
78. Nico Eshold für Sascha Martens
 
 
 
Torfolge:
1:0 40. Ben Sylla
2:0 48. Ole Bruns
2:1 71. Wild
2:2 75. Mickelat