Das 2:2 was am Ende auf dem
Tableau stand löste in beiden Mannschaften unterschiedliches Empfinden aus.
Underdog und Aufsteiger TuS Zeven feierte das Ergebnis wie einen Sieg, der
TuS war ratlos, wie man einen sicher geglaubten Sieg in kurzer Zeit
herschenken konnte. Am Ende muss man sich trotz einer guten Leistung an die
eigene Nase fassen, denn nachdem Ben Sylla und Ole Bruns einen komfortabel
scheinenden Vorsprung heraus schossen und es nach dem 2:0 eine Vielzahl an
Chancen für die Mandel-Elf gab, wären die Quoten auf den Außenseiter bei
Wettanbietern wohl rasant in die Höhe gestiegen. Der TuS verpasste die
Vorentscheidung allerdings mehrfach und wurde dafür am Ende böse bestraft.
Aufsteiger Zeven gab sich zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf, hatte im
ersten Durchgang durch Diallo und Brand auch gute Möglichkeiten, schien nach
dem 0:2 aber mausetot. Die Moral zeichnet die Mickelat-Elf aber aus
und so kam es wie es kommen musste - der erste Abschluss im zweiten
Spielabschnitt saß. Yannick Wild traf aus der Distanz. Als kurz darauf
Spielertrainer Mickelat seine Klasse demonstrierte und per Traumtor traf,
war eine Schockstarre bei den grün-weißen eingetreten. Trotz größter
Bemühungen sollte bis zum Ende nicht mehr der erlösende Siegtreffer fallen,
sodass man am Ende trotz guter Leistung zwei Punkte hergeschenkt hatte.
Zeven gebührt großer Respekt vor einer starken Moral.
Das Trainerteam des TuS hatte vor der Partie
gegen Zeven ein Luxusproblem, denn erstmals war der Kader randvoll und
einige Rekonvaleszenten wieder voll dabei. Man hatte die Qual der Wahl und
veränderte die Mannschaft im Vergleich personell und in der taktischen
Ausrichtung. Erstmals war Danny Berner wieder dabei, rückte in die zentrale
Position der Dreierkette. Hinter ihm stand erstmals Adrian Schulz im Tor,
der den unter der Woche kränkelnden Fabiano Curia vertrat. Ole Bruns kehrte
nach Gelbsperre und Ben Sylla nach Rückenproblemen zurück. Mit drei Spitzen
sollte frühzeitig der Erfolg gesucht werden. Das Unterfangen begann recht
gut, denn bereits nach 5. Minuten hätte Andreas Kähm die Führung erzielen
können, köpfte eine Depperschmidt Hereingabe aber über das Tor. Im direkten
Gegenzug hat Diallo für Zeven eine gute Möglichkeit, Schulz kann aber zur
Ecke klären. Zeven stand tief und lauerte geduldig auf seine Chancen.
Vereinzelt sprangen diese im ersten Abschnitt heraus, denn kurz nach Diallo
war es Lars Brand der überhastet in guter Position abschloss. Dann ein
personeller Rückschlag für grün-weiß. Bei Maxim Depperschmidt brach die alte
Verletzung wieder auf, sodass Robert Bartels für ihn in die Partie kam. Die
nächste Möglichkeit für die Gastgeber besaß Walerij Hettich, der eine
Dittmer Flanke in Minute 26. aber nicht genügend drücken konnte. Kurz vor
der Pause besorgte Ben Sylla dann die Führung für den TuS. Eine Ecke von
Leandro Dittmer konnte Sylla am kurzen Pfosten ungehindert einköpfen. Das
Tor sollte Sicherheit geben. Zwar tauchte einmal noch Brand in guter
Schussposition auf, dann aber war es wieder Walerij Hettich der frühzeitig
auf 2:0 hätte stellen können. Vor Keeper Ehlen überlegte er zu lange, sodass
der Zevener Keeper Sieger blieb. Direkt der nächste Angriff eröffnet Hettich
erneut die Chance die Führung auszubauen, diesmal köpft er eine gute Bartels
Flanke aber zu unplatziert auf das Tor. Mit dem Halbzeitpfiff ist es dann
Robert Bartels, der am zweiten Pfosten aus spitzem Winkel an der Fußabwehr
von Malo Ehlen scheitert. Der Zevener Keeper sollte in der zweiten Hälfte
noch eine entscheidende Rolle einnehmen.
Kurz nach Wiederanpfiff war Ehlen aber machtlos.
Nach einem Angriff über die linke Seite legte Leandro Dittmer den Ball ins
Zentrum zu Ole Bruns. Der wohl beste TuS Akteur an diesem Tag ließ sich
nicht zweimal bitten und schloss mit einem sehenswerten Schuss in die rechte
Ecke ab. Anschließend ging die große Chancenparade des TuS Harsefeld los. In
Minute 51. scheitert Andreas Kähm in aussichtsreicher Position an Malo Ehlen,
kurz danach tankt sich Walerij Hettich durch, ist bereits an Ehlen vorbei,
setzt den Ball aus sehr spitzem Winkel aber an das Außennetz. Kurz darauf
hatte erneut Andreas Kähm eine gute Möglichkeit, ehe Marcel Jacobi einen
Kopfball aus sehr guter Position knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. Es
war eine Frage der Zeit wann der TuS die Entscheidung herbeiführen würde.
Nur zwei Minuten später ist wieder Andreas Kähm frei vor Malo Ehlen, kann
diesen aber wieder nicht überwinden. Zevens Keeper hielt seine Mannschaft
weiter im Spiel. Der TuS brachte nun für Beny Salla Dennis Osuch, der so zu
seinem Comeback kam. Wie so häufig im Fußball wird man für eine nicht
konsequente Chancenauswertung allerdings ab und an bestraft. So geschehen in
diesem Spiel, denn wie aus dem Nichts kam Zeven zum Anschlusstreffer. Minute
71. zeigte die Uhr an, als Yannick Wild aus der Distanz Maß nahm und der
Ball unten links einschlug. Zeven war wieder im Spiel. Diesen Moment nutzte
der nie aufgebende Gast konsequent aus. Denn kurz nach dem Ausgleich kam
Spielertrainer Mickelat auf halblinks an den Ball und zeigte seine ganze
Klasse. In eigentlich ungefährlicher Position nimmt er den Ball an, dreht
sich und schließt per Dropkick ab, glücklicherweise ist er ja beidfüßig und
der Ball schlägt unhaltbar im rechten oberen Torwinkel ein. Erneut ein
absolutes Traumtor von Mickelat. Konsterniert standen die TuS Akteure auf
dem Platz. Mickelat beorderte seine Jungs nach dem Ausgleich umgehend in
eine taktische 5-4-1 Grundordnung zurück und wollte den Punkt sichern. Der
TuS rannte weiter an und wollte den Sieg erzwingen. Die größte Chance dabei
hatte noch Ole Bruns, der einen Kopfball aber haarscharf am Gehäuse
vorbeisetzte. Am Ende sollte es nicht mehr sein, Zeven erkämpfte sich den
Punkt und der TuS musste sich den Vorwurf gefallen lassen zu fahrlässig mit
seinen Chancen umgegangen zu sein. Nun heißt es sich wieder zu sortieren und
am kommenden Freitag den nächsten Anlauf für einen Dreier zu nehmen, dann
geht es zur zweiten Vertretung der SV Drochtersen/Assel.
Aufstellung:
|
6
Marcel Ziemann |
13 Marcel Jacobi |
15
Danny Berner |
27 Leandro
Dittmer |
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|
19 Ole
Bruns |
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24 Sascha Martens |
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20 Maxim
Depperschmidt |
23 Walerij Hettich |
11 Ben
Sylla |
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