Im Spitzenspiel der
Landesliga bekommt der TuS Harsefeld vom Spitzenreiter Etelsen die Grenzen
aufgezeigt. Am Ende verließen die TuS Akteure nach einem absolut verdienten
1:3 mit hängenden Köpfen den Platz. Nach gutem Beginn und zwei Möglichkeiten
durch Walerij Hettich war der Schwung raus. Etelsen kaufte dem TuS auf dem
Kunstrasenplatz den Schneid ab und ging nach einem individuellen Fehler
durch Mario Gloger in Führung. Kurz zuvor hatte TuS Keeper Fabiano Curia
noch einen Foulelfmeter von Jannis Oberbörsch entschärfen können. Kurz nach
der Führung schoss Frederik Bormann den Ball aus der Distanz per Flachschuss
in die linke untere Ecke. In der Halbzeit konnte der TuS sich nicht wieder
sortieren und Etelsen stellte früh erneut durch Bormann auf 0:3, das Spiel
war entschieden. Kurz danach brachte Etelsens Mathias Märtens es zu Stande
einen Elfmeter am Tor vorbeizusetzen. Beim TuS passte nichts mehr,
allerdings konnte das schönste Tor am Ende noch zur Ergebniskorrektur
herhalten. Normal kaum erwähnenswert, aber das war ein Tor, dass man
möglicherweise nur einmal im Leben live erlebt, denn Kai-Ole Ehrlich traf
aus ca. 14m per Rabona Trick (Schuss hinter dem Standbein) direkt in den
Winkel - ein Sensationstor, dass auch den Gegner in Erstaunen versetzte.
Wäre FuPa da gewesen, Ehrlich hätte sich bereits ins Sportstudio an die
Torwand begeben können. Nichts desto trotz änderte dieser Schönheitspreis
nichts daran, dass Coach Dennis Mandel außerordentlich unzufrieden mit dem
Auftritt sein darf. Es muss sich in den nächsten Wochen einiges ändern, will
man in die Erfolgsspur zurück. Etelsen zeigte in Harsefeld warum sie
Tabellenführer sind, ein kompromissloser und effektiver Auftritt -
Glückwunsch. Nach dem
Remis in Rotenburg ereilte den TuS zunächst eine Hiobsbotschaft vor dem
Spitzenspiel gegen Etelsen. Mittelfeldstratege Sascha Martens wurde ein
Außendandriss diagnostiziert. Außerdem fehlte Nico Eshold urlaubsbedingt,
sodass Dennis Mandel zum Umbau gezwungen war. Nachdem Bettina Bäcker unter
der Woche aber ihre Wunderhände bei Martens walten ließ und der harte Hund
nach einem kurzen Test getaped auf die Zähne biss, sollte nur Eshold ersetzt
werden müssen. Für ihn rückte Leandro Dittmer auf die rechte Seite und Nils
Bockelmann spielte hinten links. Die anhaltenden Regenfälle der Tage vor dem
Spiel und auch kurz vor Anpfiff führten dazu, dass das Spiel kurzfristig auf
den Kunstrasenplatz verlegt werden musste. Nach Anpfiff schien das neue
Geläuf noch Anlaufzeit bei Etelsen zu brauchen, der TuS war sofort da und
hatte zwei gute Einschussmöglichkeiten durch Walerij Hettich, diese
verpufften aber. In der ersten Viertelstunde spielte der TuS gut und hatte
das Spiel gut im Griff, Etelsen war nur einmal gefährlich als Bormann aus
spitzem Winkel verzog. Dann wendete sich das Blatt. Etelsen kaufte dem TuS
durch sein körperbetontes Spiel den Schneid ab und zeigte auch spielerisch,
warum man mittlerweile wohl der Topfavorit auf den Titel sein dürfte.
Harsefeld verlor die Linie, leistete sich insbeosndere im Passspiel zu viele
Fehler und dann kamen auch noch individuelle Fehler hinzu. Der erste führte
gleich zu einem Elfmeter für Etelsen, denn nachdem Walerij Hettich den Ball
unnötig verlor, setzte er nach, foulte aber im Strafraum. Jannis Oberbörsch
schnappte sich den Ball. Fabiano Curia ahnte die linke Ecke, kam an den
Ball, lenkte ihn zunächst an den Pfosten und "köpfte" ihn dann liegend aus
der Gefahrenzone. Der psychologische günstige Effekt für den TuS stellte
sich aber nicht ein. Nächster individueller Fehler, diesmal verlor Marcel
Jacobi den Ball, und der erste Treffer für Etelsen. Zunächst parierte Curia
im eins gegen eins gegen Märtens noch, den Abpraller verwertete aber Mario
Gloger. Der TuS schien konsterniert. Nur wenige Minuten später können
mehrere TuS Spieler einem Schlossparkkicker den Ball nicht streitig machen,
anschließend kann Bormann unbedrängt davon ziehen, schloss aus über 25m ab
und der Ball schlug flach unten links ein. Ein schwer wiegender Rückstand
zum Pausenpfiff. Es zeigte sich in den ersten 45 Minuten bereits, dass es
gegen Etelsen nur über den Einsatz geht, die Schlossparkkicker gehen
kompromisslos zur Sache und konnte sich so das deutliche Übergewicht
erarbeiten. Außerdem spielte der TuS zu einfallslos zu häufig durch die
Mitte, Änderung war für Abschnitt zwei erwünscht.
Diese stellte sich aber nicht ein. Etelsen von
Beginn an wieder klar feldüberlegen, erste Chance inklusive. Erneut war es
Bormann der abzog, doch Curia konnte stark parieren. Kurz danach traf
Bormann aber. Wieder ein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung.
Mathias Märtens konnte an Curia vorbeiziehen und den Ball von der Außenlinie
zurücklegen. Bormann konnte vollstrecken - die Entscheidung in der 52.
Spielminute. Früh von einer Entscheidung zu reden, aber für eine Wende
fehlte dem TuS an diesem Tage einfach die Struktur im Spiel. Als kurz danach
erneut ein Elfmeterpfiff ertönt, riecht es nach einem Debakel. Diesmal war
Marcel Jacobi nach der Ballannahme der Ball an die in der Luft hängende Hand
gesprungen, vollkommen unbeabsichtigt. Der undurchsichtige Schiedsrichter
zeigte aber dennoch auf den Punkt. Diesmal schnappte sich Märtens die Pille
und schaffte es doch tatsächlich den Ball links neben den Pfosten zu setzen.
Zwei vergebene Elfmeter und dennoch eine 3:0 Führung sprachen eine deutliche
Sprache. Erst als Etelsen einen Gang rausnahm und bei beiden Teams die
Wechsel begannen, kam der TuS wieder etwas besser ins Spiel, Zählbares aber
zunächst Fehlanzeige. Bis zur 82. Minute, als an einem Tag an dem nichts
klappt, doch noch ein Sahnestück geliefert wurde. Leandro Dittmer spielte
sich über links durch, legte den Ball nach innen. An der 16er Linie stand
Kai-Ole Ehrlich, seitlich zum Tor und hatte eigentlich mit keinem Fuß eine
Möglichkeit auf das Tor zu schiessen. Kurzerhand entschied er sich für den
Rabona Schuss hinter dem Standbein und setzte den Ball mit dem rechten Fuss
in den rechten oberen Winkel, sensationell. Verwundert fragten sich einige
Zuschauer, ob er das wirklich so gemacht hatte. Zumindest ein kleiner
positiver Aufreger für den TuS in einer Partie in der man ansonsten mit Ende
der Anfangsviertelstunde nie das Gefühl hatte das Etelsen in Gefahr geraten
könnte. Etelsen feierte sich anschließend zurecht als Spitzenreiter und für
den TuS Harsefeld gilt es nun schluenigst die Struktur im Spiel
wiederzufinden, denn als nächstes führt die Reise nach Cuxhaven und die dort
ansässige Eintracht kam zuletzt immer besser in Schwung. Der Hebel ist
umzulegen, wenn man weiterhin in oberen Regionen bleiben will.
Aufstellung:
|
27 Leandro
Dittmer |
13 Marcel Jacobi |
6 Marcel Ziemann |
17 Nils
Bockelmann |
|
|
19 Ole Bruns |
|
24 Sascha Martens |
|
11 Ben Sylla |
23 Walerij Hettich |
18 Kai-Ole Ehrlich |
|
|
|
|
|