Sonntag, 20. September 2015 7. Spieltag

TuS Harsefeld - TSV Etelsen 1:3 (0:2)

TuS bekommt die Grenzen aufgezeigt - 1:3 Heimniederlage gegen Etelsen

 

Im Spitzenspiel der Landesliga bekommt der TuS Harsefeld vom Spitzenreiter Etelsen die Grenzen aufgezeigt. Am Ende verließen die TuS Akteure nach einem absolut verdienten 1:3 mit hängenden Köpfen den Platz. Nach gutem Beginn und zwei Möglichkeiten durch Walerij Hettich war der Schwung raus. Etelsen kaufte dem TuS auf dem Kunstrasenplatz den Schneid ab und ging nach einem individuellen Fehler durch Mario Gloger in Führung. Kurz zuvor hatte TuS Keeper Fabiano Curia noch einen Foulelfmeter von Jannis Oberbörsch entschärfen können. Kurz nach der Führung schoss Frederik Bormann den Ball aus der Distanz per Flachschuss in die linke untere Ecke. In der Halbzeit konnte der TuS sich nicht wieder sortieren und Etelsen stellte früh erneut durch Bormann auf 0:3, das Spiel war entschieden. Kurz danach brachte Etelsens Mathias Märtens es zu Stande einen Elfmeter am Tor vorbeizusetzen. Beim TuS passte nichts mehr, allerdings konnte das schönste Tor am Ende noch zur Ergebniskorrektur herhalten. Normal kaum erwähnenswert, aber das war ein Tor, dass man möglicherweise nur einmal im Leben live erlebt, denn Kai-Ole Ehrlich traf aus ca. 14m per Rabona Trick (Schuss hinter dem Standbein) direkt in den Winkel - ein Sensationstor, dass auch den Gegner in Erstaunen versetzte. Wäre FuPa da gewesen, Ehrlich hätte sich bereits ins Sportstudio an die Torwand begeben können. Nichts desto trotz änderte dieser Schönheitspreis nichts daran, dass Coach Dennis Mandel außerordentlich unzufrieden mit dem Auftritt sein darf. Es muss sich in den nächsten Wochen einiges ändern, will man in die Erfolgsspur zurück. Etelsen zeigte in Harsefeld warum sie Tabellenführer sind, ein kompromissloser und effektiver Auftritt - Glückwunsch.

Nach dem Remis in Rotenburg ereilte den TuS zunächst eine Hiobsbotschaft vor dem Spitzenspiel gegen Etelsen. Mittelfeldstratege Sascha Martens wurde ein Außendandriss diagnostiziert. Außerdem fehlte Nico Eshold urlaubsbedingt, sodass Dennis Mandel zum Umbau gezwungen war. Nachdem Bettina Bäcker unter der Woche aber ihre Wunderhände bei Martens walten ließ und der harte Hund nach einem kurzen Test getaped auf die Zähne biss, sollte nur Eshold ersetzt werden müssen. Für ihn rückte Leandro Dittmer auf die rechte Seite und Nils Bockelmann spielte hinten links. Die anhaltenden Regenfälle der Tage vor dem Spiel und auch kurz vor Anpfiff führten dazu, dass das Spiel kurzfristig auf den Kunstrasenplatz verlegt werden musste. Nach Anpfiff schien das neue Geläuf noch Anlaufzeit bei Etelsen zu brauchen, der TuS war sofort da und hatte zwei gute Einschussmöglichkeiten durch Walerij Hettich, diese verpufften aber. In der ersten Viertelstunde spielte der TuS gut und hatte das Spiel gut im Griff, Etelsen war nur einmal gefährlich als Bormann aus spitzem Winkel verzog. Dann wendete sich das Blatt. Etelsen kaufte dem TuS durch sein körperbetontes Spiel den Schneid ab und zeigte auch spielerisch, warum man mittlerweile wohl der Topfavorit auf den Titel sein dürfte. Harsefeld verlor die Linie, leistete sich insbeosndere im Passspiel zu viele Fehler und dann kamen auch noch individuelle Fehler hinzu. Der erste führte gleich zu einem Elfmeter für Etelsen, denn nachdem Walerij Hettich den Ball unnötig verlor, setzte er nach, foulte aber im Strafraum. Jannis Oberbörsch schnappte sich den Ball. Fabiano Curia ahnte die linke Ecke, kam an den Ball, lenkte ihn zunächst an den Pfosten und "köpfte" ihn dann liegend aus der Gefahrenzone. Der psychologische günstige Effekt für den TuS stellte sich aber nicht ein. Nächster individueller Fehler, diesmal verlor Marcel Jacobi den Ball, und der erste Treffer für Etelsen. Zunächst parierte Curia im eins gegen eins gegen Märtens noch, den Abpraller verwertete aber Mario Gloger. Der TuS schien konsterniert. Nur wenige Minuten später können mehrere TuS Spieler einem Schlossparkkicker den Ball nicht streitig machen, anschließend kann Bormann unbedrängt davon ziehen, schloss aus über 25m ab und der Ball schlug flach unten links ein. Ein schwer wiegender Rückstand zum Pausenpfiff. Es zeigte sich in den ersten 45 Minuten bereits, dass es gegen Etelsen nur über den Einsatz geht, die Schlossparkkicker gehen kompromisslos zur Sache und konnte sich so das deutliche Übergewicht erarbeiten. Außerdem spielte der TuS zu einfallslos zu häufig durch die Mitte, Änderung war für Abschnitt zwei erwünscht.

Diese stellte sich aber nicht ein. Etelsen von Beginn an wieder klar feldüberlegen, erste Chance inklusive. Erneut war es Bormann der abzog, doch Curia konnte stark parieren. Kurz danach traf Bormann aber. Wieder ein unnötiger Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Mathias Märtens konnte an Curia vorbeiziehen und den Ball von der Außenlinie zurücklegen. Bormann konnte vollstrecken - die Entscheidung in der 52. Spielminute. Früh von einer Entscheidung zu reden, aber für eine Wende fehlte dem TuS an diesem Tage einfach die Struktur im Spiel. Als kurz danach erneut ein Elfmeterpfiff ertönt, riecht es nach einem Debakel. Diesmal war Marcel Jacobi nach der Ballannahme der Ball an die in der Luft hängende Hand gesprungen, vollkommen unbeabsichtigt. Der undurchsichtige Schiedsrichter zeigte aber dennoch auf den Punkt. Diesmal schnappte sich Märtens die Pille und schaffte es doch tatsächlich den Ball links neben den Pfosten zu setzen. Zwei vergebene Elfmeter und dennoch eine 3:0 Führung sprachen eine deutliche Sprache. Erst als Etelsen einen Gang rausnahm und bei beiden Teams die Wechsel begannen, kam der TuS wieder etwas besser ins Spiel, Zählbares aber zunächst Fehlanzeige. Bis zur 82. Minute, als an einem Tag an dem nichts klappt, doch noch ein Sahnestück geliefert wurde. Leandro Dittmer spielte sich über links durch, legte den Ball nach innen. An der 16er Linie stand Kai-Ole Ehrlich, seitlich zum Tor und hatte eigentlich mit keinem Fuß eine Möglichkeit auf das Tor zu schiessen. Kurzerhand entschied er sich für den Rabona Schuss hinter dem Standbein und setzte den Ball mit dem rechten Fuss in den rechten oberen Winkel, sensationell. Verwundert fragten sich einige Zuschauer, ob er das wirklich so gemacht hatte. Zumindest ein kleiner positiver Aufreger für den TuS in einer Partie in der man ansonsten mit Ende der Anfangsviertelstunde nie das Gefühl hatte das Etelsen in Gefahr geraten könnte. Etelsen feierte sich anschließend zurecht als Spitzenreiter und für den TuS Harsefeld gilt es nun schluenigst die Struktur im Spiel wiederzufinden, denn als nächstes führt die Reise nach Cuxhaven und die dort ansässige Eintracht kam zuletzt immer besser in Schwung. Der Hebel ist umzulegen, wenn man weiterhin in oberen Regionen bleiben will.

 


Aufstellung:

30  Fabiano Curia

27  Leandro Dittmer

13  Marcel Jacobi

6  Marcel Ziemann

17  Nils Bockelmann

19 Ole Bruns

 

24  Sascha Martens

11 Ben Sylla

23 Walerij Hettich

18  Kai-Ole Ehrlich

 

22 Andreas Kähm

 
 
Auswechslungen:
65. Daniel Reinecke für Nils Bockelmann
65. Robert Bartels für Walerij Hettich
79. Marco Tobaben für Ben Sylla
 
 
 
Torfolge:
0:1 25. Gloger
0:2 33. Bormann
0:3 52. Bormann
1:3 82. Kai-Ole Ehrlich