Was in dieser Saison noch nicht so häufig der Fall war, offenbarte sich in Celle - der TuS überzeugte auf ganzer Linie. Von Busfahrer bis Auswechselspieler, alle brachten eine starke Leistung, belohnt mit einem Sieg. Verdient, keine Frage. Dieser Sieg bedeutet 40 Punkte aber noch lange nicht den Klassenerhalt. Wenn man eine solche Leistung zeigt wie im Sportpark zu Celle, muss allerdings die Frage berechtigt sein warum man so lange zittern muss. Bereits die erste Hälfte zeigte, dass eigentlich kein Zweifel am Auswärtssieg aufkommen sollte, denn Chancen zur Führung waren zu Hauf da - Routinier Sascha Martens stellte per Kopf die Weichen. Plötzlich aber war Celle nach der einzigen Unachtsamkeit zurück. Der TuS taumelte diesmal aber nach einem Gegentor nicht und Nico Eshold bescherte die erneut verdiene Führung. Im zweiten Abschnitt wollte Celle das Blatt zwar wenden, aber der TuS hatte was dagegen. Grosschancen wurden en masse ausgelassen, aber dann war es erneut Sascha Martens der mit einer überragenden Aktion den Blutdruck senken konnte. Als Matej Kocmarsky kurz vor Schluss den Endstand herstellte war auch beim Sturmführer der Knoten endlich geplatzt. Trainer Dennis Mandel hatte Grund zu lachen, seine taktischen Kniffe in der Offensive gingen alle auf - eine starke Leistung wurde belohnt, am Ziel ist man aber noch nicht.

In Dannenberg tat der TuS sich schwer, feierte am Ende aber einen verdienten und wichtigen Sieg. Es folgte der Tabellenführer - Eintracht Celle. Bei schwankenden Leistungen ist ein solcher Gegner meist die beste Medizin, was sich für den TuS am Ende bestätigen sollte. Ein langer Auswärtsturn wurde mit dem ortsansässigen Unternehmen Reese Reisen angetreten - Dennis Mandel hatte Überraschungen parat, denn in personeller Hinsicht schüttelte er die Offensive der TuS einmal durch - wie Depperschmidt, Jacobi und Kähm die Würfel in der Kabine vor dem Spiel - raus kam im übrigen eine 3, komisch. Mandel nahm den zuletzt rackernden aber glücklosen Kocmarsky aus dem Team, stellte Allrounder Eshold auf die 10, Rückkehrer Kähm auf links und Ehrlich in die Sturmspitze. Schachzüge die überraschten. Von Beginn an zeigten diese Schachzüge aber Wirkung. Der TuS wirkte spielfreudig und agierte clever. Angetrieben von zwei sehr starken Sechsern - Depperschmidt und Martens - und einer organisierten Defensive wurde von Beginn an klug nach vorne gespielt. Celle hatte im Verlauf der Saison wenig Ausfälle, ähnlich dem TuS der Vorsaison, seit ein paar Wochen fehlen aber wichtiger Spieler und genau in diesem Moment war der TuS zur Stelle und nutzte die Verunsicherung. Zu Beginn aber noch nicht konsequent genug, denn in der ersten halben Stunde hatte der TuS mehrfach die Führung auf dem Fuß oder Kopf. Ob Kähm oder Berner oder ein Celler Abwehrspieler, keiner bekam den Ball in die Kiste. Es musste erst ein erfahrener Mann an den Start um die Partie endgültig in Schwung zu bringen. Dennis Osuch, in dieser Partie einfach sensationell überragend, schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld scharf vor das Tor und Martens stand parat, um den Ball mit dem Kopf entscheidend und unhaltbar in die Maschen zu verlängern. Celle hatte bis dahin in der Offensive noch nicht seine Berechtigung gefunden, aber wir Fußball so ist - die erste Aktion brachte dennoch den Ausgleich. Weber wurde rechts angespielt, der TuS störte nicht entscheidend. Er brachte den Ball in die Mitte wo der TuS einmal unsortiert war und Schmidt konnte aus kurzer Distanz vollstrecken. Zuletzt brachte ein Gegentor immer einen Bruch in das TuS Spiel, diesmal aber nicht. Der TuS spielte weiter mutig nach vorne. Andreas Kähm spielte die MTV Defensive auf der linken Seite alleine schwindelig und alle anderen zogen mit. Ein überragender Angriff über Kähm über Links, landete bei Ehrlich der den Ball von der Linie zurück legte. Nico Eshold stand parat und schob sicher ein. Kurz danach wieder Kähm über Links. Auf engem Raum vernascht er zwei Celler und spielt den Ball in den Rückraum - Dennis Osuch sucht die Lücke, schiebt den Ball auf das Tor aber ein Abwehrbein ist im letzten Moment noch da. Nächster Angriff, wieder der TuS. Diesmal taucht Kai-Ole Ehrlich im Strafraum auf, zieht ab, aber der MTV Keeper kann stark parieren - Halbzeit.

Celle hatte sich für den zweiten Durchgang sichtlich mehr vorgekommen, der TuS ließ aber noch locker. Kurz nach Wiederbeginn wird Ehrlich auf rechts freigespielt, er zieht sofort an und der Celler Schlussmann muss sein ganzes Können aufbieten, um den Ball noch an den Pfosten zu lenken. Es folgte die beste Celler Phase. Der Gastgeber wollte die Wende erzwingen. Bei einem Kopfball von Struwe ist Schulz aber zur Stelle und beim nächsten Angriff geht Schmidt alleine auf das Tor zu, aber Leandro Dittmer stiehlt ihm die Show und den Ball. Dann hatten sich die grün-weißen wieder vom Druck befreit und agierten wieder offensiv gefährlich. Ehrlich schlenzt einen Ball knapp am Gehäuse vorbei, dann wechselt Dennis Mandel und bringt Matej Kocmarsky für jenen Ehrlich. Keine 3 Minuten später taucht Kocmarsky Halblinks frei auf, hat die Chance zur Entscheidung, setzt den Ball aber knapp links vorbei. Kurz darauf ist Dennis Osuch auf rechts durch, lupft den Ball über den heraus eilenden Keeper aber die Pille tropft auf die Latte. Im Gegenzug eine Flanke von Celle. Der eingewechselte "BumBum" Brunne kommt frei zum Kopfball aber der Ball geht deutlich vorbei. In der 84. Minute ist die Zeit für die Entscheidung gekommen. Sascha Martens erobert in der Zentrale den Ball, geht auf die letzten Abwehrspieler zu. Diese erwarten den Ball auf Kocmarsky, aber Martens wackelt zweimal, um dann frei aus 20m trocken abzuziehen und den Ball unten links einschlagen zu lassen. Riesen Erleichterung beim TuS. Dennis Mandel bringt nun auch noch René Kracke. Kurz darauf kommt rechts der alles überragende Dennis Osuch wieder zu Zug, spielt den Ball vor das Tor. Kracke kann einschieben, entscheidet sich aber den Ball "gekonnt" weiterzuleiten und so Matej Kocmarsky sein Tor zu ermöglichen. Endlich trifft der TuS Sturmführer wieder. Es passte zum Tag, denn es lief. Genauso auf der anschließenden Rückfahrt und danach. Dennoch weiß jeder beim TuS, dass dies eine Momentaufnahme ist und noch lange nichts erreicht ist im Abstiegskampf. Aber es ist für den Kopf eine Befreiung, da man endlich einmal gezeigt hat, welche Qualität man hat. Jetzt kommen die Lüneburger Wochen auf den TuS zu, denn nacheinander kommen Eintracht und Treubund in das Waldstadion, gleichzeitig die letzten Heimspiele.