Sonntag, 17. April 2016 27. Spieltag

MTV Dannenberg - TuS Harsefeld 0:2 (0:0)

Wichtiger Sieg bei Kracke Comeback - Schawaller öffnet die Tür

 

Es war ein hartes Stück Arbeit – für den TuS Harsefeld beim bereits feststehenden Absteiger MTV Dannenberg und für einen gewissen René Kracke bereits in den langen, langen Monaten vor dem Spiel, auf dem Weg zurück auf den Fußballplatz. Es war der 21. Spieltag der Oberliga Saison 2013/2014 am 15. März 2014 als René Kracke sein letztes Pflichtspiel bestritt. Für die SV D/A schoss er damals den 1:0 Siegtreffer im Heimspiel gegen den TB Uphusen, ehe er sich aufgrund einer Sprunggelenksverletzung in der 62. Minute auswechseln lassen musste. Wiedergenesen zog er sich im Training einen Kreuzbandriss zu. Es sollte daher sein letztes Spiel für den jetzigen furiosen Regionalligisten sein, denn nach der ersten langwierigen Reha kehrte Kracke in der Wintervorbereitung Anfang 2015 zwar wieder auf den Platz zurück, zog sich in einem Vorbereitungsspiel aber die gleiche Verletzung erneut zu. Kreuzbandriss 2.0 hieß es damals. Was vor 15 Jahren, als sich Teammanager Tim Schnoor seinen ersten von vier Kreuzbandrissen zuzog noch bei vielen ein Fragezeichen auf der Stirn verursachte, weil einige gar nicht wussten, was ein Kreuzband ist, geschweige denn zu wissen wo es sitzt, wurde anschließend eine Art „Modeverletzung“. Die Intensität des Spiels nahm zu und so kam es auch zu einer Art Kreuzbandrissflut. Heutzutage weiß fast jeder, dass man einen Kreuzbandriss quasi in die Gleichung X (-Bandriss) = (ca.) 6 (Monate Pause) setzen kann. Für einen Fußballer ist ein Kreuzbandriss daher mittlerweile schon lange kein Grund mehr an der Fortsetzung der Karriere zu zweifeln. Ein zweiter in so kurzer Zeit setzt einem aber psychisch schon sehr zu. René Kracke ließ sich auch von der zweiten Diagnose nicht unterkriegen und kämpfte sich zurück. Er ging den Gang von der SV D/A zum TuS Harsefeld und ackerte sich zurück. Der nächste Rückschlag folgte kurz vor dem Comeback – Muskelfaserriss. Gerade erst seit Donnerstag im Training rechnete er wohl nicht damit bereits in Dannenberg zum Zug zu kommen. Es war dann aber für viele uns insbesondere René ein ganz besonderer Moment, als Coach Dennis Mandel in der 58. Spielminute die Stimme erhob und Kracke zu Einwechslung zitierte. Kaum Zeit für Kracke nachzudenken, aber als er mit der Nummer 8 auf dem Rücken am Spielfeldrand stand, spürte man seine Anspannung. Diese fiel umgehend ab, als er endlich seinem geliebten Hobby wieder nachgehen konnte. Ein Gänsehautmoment für alle die René kennen und lieben. Und wie es so oft in Comebackgeschichten ist, war es am Ende ein erfolgreiches, denn der TuS tat sich bis zu der Einwechslung von Kracke und anschließend A-Junior Pascal Schawaller und Kaderspieler Nico Eshold schwer den Abwehrriegel in Dannenberg zu knacken. Zwar hatte man in Halbzeit Eins einen Pfostentreffer durch Sturmführer Kocmarsky, als dieser den Keeper schon umspielt hatte aber aus spitzem Winkel nur das Aluminium traf, oder aber vier gute bis sehr gute Möglichkeiten durch Nils Bockelmann, aber der wichtige Führungstreffer sollte nicht fallen. Dennis Mandel sah sich gezwungen neue Impulse zu setzen und brachte Kracke für den ackernden, aber glücklosen Kocmarsky. Nach anfänglicher Unsicherheit im Sturmzentrum rückte Kracke zurück auf die angestammte 10er Position und A-Junior Pascal Schawaller rückte in die Spitze. Auch dies war genau die richtige Entscheidung, denn Schawaller, der in der Vorwoche in der Jugend und der Zweitvertretung insgesamt 5 Treffer erzielte, war wohl der einzige mitgereiste Kicker, der den Kopf richtig frei hat. Und dies nutzte er kurz später direkt. Und wie es die Geschichte so vorsieht war es René Kracke der auf die letzten 3 Abwehrspieler des MTV zulief, im Rücken Schawaller bemerkte, genau den richtigen Moment abwartete, bis er den Ball an der Abwehr vorbeilegte und Schawaller einen Abschluss in die linke untere Ecke ermöglichte. Eine Situation wie gemalt für Kreativspieler Kracke und auch Schawaller der seinen Lauf fortführte. Bei den Mitspielern krachten einige Lasten von den Schultern, denn das Bollwerk war geknackt und Dannenbergs Moral gebrochen. Der TuS tat sich nun leichter und folgerichtig erzielte Dennis Osuch mit dem Abpfiff auf Vorlage von Leandro Dittmer noch das 2:0. Ein ganz wichtiger Dreier im verrückten Abstiegskampf der Landesliga Lüneburg. Am kommenden Samstag geht es nun zum Spitzenreiter Eintracht Celle, seineszeichens Aufsteiger – wie vor einem Jahr der TuS an gleicher Position. Mit dabei wird auch wieder René Kracke sein, derjenige Spieler des TuS, der in Dannenberg nach dem Schlusspfiff noch lange mit einem Grinsen auf den Lippen bei seinen mitgereisten Eltern stand, um anschließend freudestrahlend zu seinen Kameraden zu schlendern – er war wieder zurück, auf seinem geliebten Spielplatz, dem Rasen – 2 Jahre und 33 Tage nach seinem Siegtreffer mit der spielentscheidenden Vorlage.

 


Aufstellung:

1  Adrian Schulz

6  Marcel Ziemann

13  Marcel Jacobi

15  Danny Berner

27 Leandro Dittmer

24  Sascha Martens

 

20  Maxim Depperschmidt

18  Kai-Ole Ehrlich

7  Dennis Osuch

17  Nils Bockelmann

 

10  Matej Kocmarsky

 
 
Auswechslungen:
59. René Kracke für Matej Kocmarsky
72. Pascal Schawaller für Kai-Ole Ehrlich
72. Nico Eshold für Nils Bockelmann
 
 
 
Torfolge:
0:1 75. Pascal Schawaller
0:2 90. Dennis Osuch