Solch eine erste Hälfte in
Bornreihe dürfte beim TuS Harsefeld sicherlich nur den wenigsten im
Gedächtnis sein. 0:5 hieß es zum Seitenwechsel, der TuS wurde einmal im
Schleudergang durchgespült und durfte sich dann in der Halbzeit sammeln, um
im zweiten Durchschnitt den Schonwaschgang zu wählen und mit 0:6 nach Hause
zu fahren. Ein äußerst ungünstiger Beginn spielte den Gastgebern klar in die
Karten. Zwei individuelle Fehler begünstigten die frühen Tore durch Lütjen
und Poppe. Die taktische Ausrichtung war über den Haufen geworfen. Zwar
hatte der TuS dann eine gute Phase und war dicht dran am Anschlusstreffer,
aber ein erneuter Patzer in der Defensive begünstigte direkt in dieser Phase
das 3:0 durch Poppe. Psychologisch ein dicker Knacks den Bornreihe
anschließend eiskalt nutze und schnell noch zwei Treffer durch Bähr und
erneut Poppe nachlegte. Eine konsequentere Chancenverwertung kann man kaum
aufweisen. Quasi jeder Fehler wurde eiskalt bestraft. Im zweiten Abschnitt
folgte wie erwähnt der Schonwaschgang, sodass der TuS besser in die Partie
kam, sich aber dennoch zum Ende noch den vierten Poppe Treffer zum 0:6
einfing. Nun heißt es sich kurz zu schütteln, Kopf frei bekommen und bis zum
nächsten Spiel in Dannenberg wieder zur Form der Vorwoche zurückzufinden.
Nach dem Sieg im Derby gegen
D/A wollte der TuS Konstanz in seine Leistung bringen und auf diesem Spiel
aufsetzen. Personell sah es recht gut aus. Lediglich Sascha Martens konnte
unter der Woche nicht trainieren und wurde von Nils Bockelmann ersetzt. Auch
wenn Bornreihe eine der stärksten Mannschaften im bisherigen Jahr 2016 war,
wollte man alles daran setzen etwas Zählbares mitzunehmen. Bereits fünf
Minuten nach dem Anpfiff wurde dieses Unterfangen allerdings durchkreuzt.
Die dafür verantwortliche Szene sollte frühzeitig zeigen, dass Bornreihe
scheinbar einen Sahnetag erwischt hatte und der TuS sich keine Fehler
erlauben durfte. Auf Höhe der Mittellinie wollte TuS Innenverteidiger Marcel
Jacobi den Ball mit der Brust kontrollieren, dieser prallte aber zu weit ab.
Bornreihe spielte den Ball direkt auf die linke Seite, wo Außenstürmer
Jascha Stern durchgestartet war. Dessen punktgenaue Flanke erreichte am
rechten Strafraumeck seinen Gegenüber Henrik Lütjen. Nicht nur die
Handlungsschnelligkeit nach dem Ballgewinn oder die hervorragende
Stern-Flanke reichten um zu sehen wie Bornreihe drauf war, denn insbesondere
der Abschluss von Lütjen war es, denn dieser knallte den Ball per
Volleyabnahme unhaltbar in die linke Ecke. Ein sehenswerter Treffer, leider
keine FuPa Cam vor Ort. Als sich diese Szene fast deckungsgleich vier
Minuten später erneut ereignete, war alles was der TuS sich vorgenommen
hatte komplett über den Haufen geworfen. Erneut ein unnötiger Ballverlust im
Aufbauspiel, wieder der Ball auf Stern. Diesmal erlaubt dieser sich ein
Tänzchen mit Nico Eshold, lässt ihn stehen und wählt die flache Variante auf
den ersten Pfosten. Dort war Torben Poppe ungedeckt und konnte ins kurze Eck
vollstrecken. Die Gäste mussten sich im Teufelsmoor erstmal kräftig
schütteln, um nach ungefähr 25 Minuten besser in die Partie zu kommen. Jetzt
hatte der TuS sich an das holprige Geläuf und den Gegner gewöhnt, spielte
auch nach vorne. In der 26. Minute ein guter Konter über die linke Seite.
Außenverteidiger Dittmer dringt in den Strafraum ein und wird elfmeterreif
gelegt, der Pfiff bleibt aber aus. Kurz darauf der nächste gute Angriff.
Diesmal spielt Ehrlich den Ball von der rechten Seite rein, Kocmarsky ist in
Stellung gelaufen und zieht direkt ab. Blau-Weiß Keeper Augsburg kann aber
stark parieren. Spätestens in der 38. Minute hätte Harsefeld sich eigentlich
mit dem Anschlusstreffer belohnen müssen. Diesmal war Osuch zentral
freigespielt, wählt aber die Ablage zu Bockelmann anstatt selber
abzuschließen. Bockelmann zieht mit rechts auf die kurze Ecke, aber wieder
ist Augsburg schnell unten. Direkt in der besten TuS Phase schlug aber
wieder die eiskalte Effektivität der Hausherren zu. Diesmal war es ein
Konter über die rechte Seite. Lütjen spielte den Ball am Ende nach innen und
am zweiten Pfosten kann Poppe den Ball ins Tor grätschen. Bitter für den
TuS, psychologisch ein absoluter Tiefschlag. Dass dies so war zeigten die
verbleibenden Minuten bis zur Pause, denn Bornreihe nutze diese Phase brutal
aus. Nur zwei Minuten nach dem 3:0 kommt Bähr in zentraler Position an den
Ball. Und da an diesem Tag alles klappte, schlägt der Ball unhaltbar im
Winkel ein. Das war aber noch nicht genug, denn mit dem Pausenpfiff war es
nochmal Poppe der aus Nahdistanz seinen Hattrick eintüten konnte. Eine ganz,
ganz bittere erste Hälfte nahm sein Ende. Bornreihe nutze wirklich jeden
noch so kleinen Fehler knallhart aus, der TuS hingegen ließ seine
Möglichkeiten liegen, sodass der Konjunktiv gar nicht erst zu bemühen ist.
Das Spiel war natürlich
gelaufen, Mandel brachte zum Seitenwechsel Martens für den gelb-rot
gefährdeten Berner. Bornreihe nahm einen Gang raus, der TuS ließ nicht mehr
so viel zu. Seine eigenen Möglichkeiten waren aber auch überschaubar. Dies
war aber nach den ersten 45 Minuten auch nicht verwunderlich. Kurz vor dem
Abpfiff konnte Poppe nochmal einen Ball am langen Pfosten kurz vor der Linie
ins Tor grätschen, sodass der Endstand 6:0 lautete und der TuS das Spiel
schnell abschütteln muss, um in der nächsten Woche in Dannenberg wieder ein
anderes Gesicht zeigen zu können. Kuriose Szene übrigens noch am Ende in
Bornreihe. In der 90. Spielminute erhielt der Gastgeber einen Freistoß. Der
eingewechselte Bierwald läuft an, stoppt ab und dies 10 mal in Folge
(handgestoppte 2 Minuten lang), bis es dem Schiedsrichter endlich eine gelbe
Karte wert war. Bierwald ist in der nächsten Woche gesperrt, aber gar nicht
da. Gezielte Aktion, der Schiedsrichter fiel drauf rein. Aber so gelang
Bornreihe am Ende wirklich alles.
Aufstellung:
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25 Nico
Eshold |
13
Marcel Jacobi |
6
Marcel Ziemann |
27 Leandro
Dittmer |
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15 Danny
Berner |
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20 Maxim
Depperschmidt |
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18
Kai-Ole Ehrlich |
7
Dennis Osuch |
17 Nils
Bockelmann |
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