Mit Osterholz gastierte ein
Gegner im Waldstadion, der in der Vorwoche beim Heeslinger SC einen
überraschenden, wie verdienten Sieg herausspielte und dem TuS Warnung
genug war. So ging die Mandel Elf gegen einen defensiv agierenden Gegner
in die Partie und tat sich schwer. Die ersten Halbzeit war gehäuft von
technischen Fehlern, Fehlpässen und durchwachsenem Fussball auf beiden
Seiten. So waren es zwei Standards die für Tore sorgten. Nachdem der
Kapitän in Vertretung, Danny Berner, seine Elf mit einem indirekten
Freistoss in Führung brachte, war es Donyina, der nach einem Freistoss
Marvin Hoppe bedrängte und ihn zum Eigentor zwang. Nach der Halbzeit
spielte der TuS einen Tick besser, Osterholz verlegte sich weiter auf die
Defensive. Dem TuS fiel zunächst nicht viel ein, bis der zuvor
eingewechselte Andres Kähm seinen Lieblingsabnehmer Walerij Hettich
bediente und dieser gewohnt eiskalt vollstreckte (81.). Danach
überschlugen sich die Ereignisse eines bis dato eher gemächlichen Spiels.
Zunächst ist Osuch frei durch, wird gelegt aber rot und Elfmeter bleiben
aus. Dann erzielt WIld mit einem Sonntagsschuss den Ausgleich (86.) und
die Zeichen sind auf Remis gestellt. In der Schlussminute kommt nach einer
abgewehrten Ecke Danny Berner an den Ball und knallt die Kugel
kompromisslos in den rechten oberen Winkel - da passte kein Blatt mehr
zwischen. Der Jubel im Waldstadion war groß und der TuS konnte die Partie
über die Zeit bringen. Das Herzschlagfinale bringt weitere wichtige Punkte
auf das TuS Konto. Am Ende aufgrund der Dramatik glücklich, aber nicht
unverdient. Am kommenden Sonntag kommt es nun zum nächsten Derby gegen den
großen Nachbarn aus Heeslingen. Es verspricht eine spannende Partie zu
werden.
Im Gegensatz zur Partie in
Hagen baute Dennis Mandel seine Mannschaft auf 3 Positionen um. Für den
gesperrten Kapitän Maxim Depperschmidt kam Sascha Martens zurück in die
Startelf. Der in der Vorwoche stark aufspielende Nico Eshold vertrat Nils
Bockelmann und im Tor kam Malte Buschmann zu seiner Landesliga Premiere.
Da Adrian Schulz in der Woche nicht trainieren konnte, hatte sich
Buschmann die Partie verdient und bedankte sich, um es vorweg zu nehmen,
mit einer souveränen Partie. Der TuS wusste, dass Osterholz seine Punkte
nicht von ungefähr gesammelt hat und diese vorwiegend aus einer kompakten
Defensive einfahren konnte. Dementsprechend agierte die Voglsinger Elf
auch in Harsefeld. Der TuS bemühte sich von Beginn an Struktur in das
eigene Spiel zu bringen und die Lücken in der Osterholzer Defensive zu
finden. Dies gelang aber nicht, vielmehr zeigen die TuS Spieler ungewohnte
technische Mängel und "glänzten" mit einem unterdurchschnittlichen
Passspiel. So war die Anfangsphase durchweg ereignisarm auf beiden Seiten.
Erstmals wurde es gefährlich in Minute 25. als der TuS einen Freistoss in
zentraler Position zugesprochen bekam. Die indirekte Ausführung von
Patrick Reis wurde von Kapitän Danny Berner vollendet. Berner dachte den
Ball nicht perfekt getroffen zu haben, aber die Kugel schlug auf der
rechten Torseite ein - die Führung für den TuS. Bezeichnenderweise aus
einer Standartsituation. Kurz darauf hatte Walerij Hettich die Möglichkeit
zu erhöhen. Der TuS Offensivspieler setzt sich unnachahmlich gegen zwei
Gegenspieler durch, spitzelt den Ball auf das Tor, aber VSK Keeper
Vollstedt bringt noch einen Zehennagel an den Ball und dieser trudelt
Millimeter am Pfosten vorbei (30.). Osterholz hatte seine gefährliche
Situation in der 35. Spielminute als einen Standardsituation Gefahr
brachte, der Ball in den TuS Strafraum segelte und Donyina einköpfen
konnte.
Nach der Pause wollte der
TuS zielstrebiger spielen, wurde nun zumindest ballsicherer, aber blieb
einfallslos. Zu häufig wurde der Weg durch die eng gestrickte Mitte
gewählt und so verzettelte man sich ein ums andere Mal in unnötigen
Aktionen. Osterholz fand in der zweiten Halbzeit offensiv zunächst
überhaupt nicht statt. Es war ein Geduldsspiel für den TuS. Gefährliche
Aktionen ergaben sich zunächst nur, als eine Osuch Hereingabe gerade noch
von Vollstedt geklärt werden kann (55.) oder als Matej Kocmarsky ein
perfekter Martens Pass frei vor dem Tor zu weit vom Fuss springt (57.).
Osterholz wird nur einmal auffällig, als Märtens auf links frei ist,
Buschmann den Winkel aber entscheidend verkürzt (63.). Anschließend geht
die Wechselarie los. Osterholz wechselt dreimal und Dennis Mandel brachte
in Minute 76. Andreas Kähm und Nils Bockelmann für Kai-Ole Ehrlich und
Matej Kocmarsky. Diese Wechsel sollten sich schnell bezahlt machen, denn
wie gewohnt war Youngster Andreas Kähm sofort im Spiel. Und wie so häufig
in der Saison wurde er zu einer entscheidenden Figur. In der 81. Minute
spielt er Doppelpass mit Walerij Hettich und spielt diesen letztendlich so
frei, dass er alleine aufs Tor zugehen kann. Hettich bleibt eiskalt und
vollstreckt mit dem linken Fuss- großer Jubel bei den TuS Fans, denn alle
denken, dass dies die Vorentscheidung war, denn Osterholz war bis dahin zu
harmlos. Dass sich dann allerdings die Ereignisse nochmal überschlagen
sollten, konnte niemand ahnen. Zunächst hat der TuS die Möglichkeit den
Sack zuzumachen. Dennis Osuch wird freigespielt, geht total frei auf den
16er zu, erreicht diesen und wird dann zu Fall gebracht - klarer Fall von
roter Karte und Elfmeter. Allerdings bleibt die Pfeiffe zur Verwunderung
aller stumm - eine haarsträubende Fehlentscheidung (84.). Dann wirft
Osterholz alles nach vorne, agiert mit der Brechstange und erhält im
direkten Gegenzug einen Freistoss. Kapitän Wild zirkelt den Ball an den
Innenpfosten ehe der TuS klären kann. Der Ausgleich lag plötzlich doch
noch in der Luft. Erneut nur eine Minute später kommt wiederrum Wild an
den Ball und zieht aus 25m trocken ab. Der Ball senkt sich unhaltbar über
Buschmann zum Ausgleich ins Tor. Osterholz wähnt sich am Ziel eines
Punktgewinns. Doch dann schlägt nochmals die Zeit des Danny Berner. Nach
einer abgewehrten Ecke wird der Ball vom TuS wieder in die Mitte serviert,
ein Osterholzer pennt und hebt das abseits auf. Berner nimmt den Ball an
und zieht in haargenau in den rechten oberen Giebel. Unglaublich was sich
in der Schlussphase abspielte. Ein Kraftakt des TuS mit einem erneut
unbändigen Siegeswillen beschert weitere, wichtige drei Punkte. Natürlich
war es am Ende glücklich, aufgrund der Spielanteile aber nicht unverdient.
Für aufopferungsvoll kämpfende Osterholzer eine bittere Erfahrung, die sie
aber nicht umwerfen wird.
Aufstellung:
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3 Patrick Reis |
21 Marvin Hoppe |
6 Marcel Ziemann |
25 Nico Eshold |
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24 Sascha Martens |
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15 Danny Berner |
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7 Dennis Osuch |
23 Walerij
Hettich |
18 Kai-Ole Ehrlich |
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