Freitag, 14. März 2014 20. Spieltag

TuS Güldenstern Stade - TuS Harsefeld 2:2 (1:1)

Tageblatt Casting beendet - TuS erweist sich als würdiger Gegner für den Tabellenführer und hätte sogar einen Sieg verdient - Famewo trifft doppelt

 

Unter der Woche titelte das Stader Tageblatt, Tabellenführer Güldenstern Stade würden die Gegner ausgehen. Am gestriger Freitag bewies der TuS Harsefeld unter Flutlicht das Gegenteil und entführte einen mehr als verdienten Punkt, denn aufgrund des Spielverlaufs wäre mehr drin gewesen, darin waren sich alle einig - nicht nur der TuS, denn auch die Verantwortlichen und Spieler des Gastgebers sprachen von einem glücklichen Punktgewinn des Spitzenreiters und einer starken Leistung des TuS. Dabei begann es äußerst ungünstig, denn nur 3 Minuten waren gespielt. als Salim Aichouie den Ball auf Griemsmann legte und dieser per Flachschuss traf. Der TuS spielte trotz des Rückstandes diszipliniert und engagiert - auch nach vorne. In der 18. Minute erzielte Stephen Famewo den Ausgleich und im Anschluss übernahm der TuS das Kommando und hatte die Oberhand im Mittelfeld. Immer wieder wurde schnell umgeschaltet und Güldenstern mit simplen Mitteln der Zahn gezogen. Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte der TuS eine noch bessere Phase und dreimal die Möglichkeit zur Führung. Die größte Chance vergab Marvin Hoppe, als er nur den Innenpfosten traf. Güldenstern nutzte dann eine Standartsituation zur Führung, denn aus dem Spiel lief es nicht. Einen Freistoß verlängerte der eingewechselte Speer zur schmeichelhaften Führung. Der TuS gab sich nicht auf, öffnete nach und nach allerdings die Abwehr, sodass Nachwuchskeeper Buschmann in einer Situation der TuS überragend im Spiel hielt. Als Dennis Mandel mit dem dritten Angreifer alles auf eine Karte setzt erzielt Stephen Famewo per Kopf den mehr als verdienten Ausgleich. Am Ende war der TuS in weiteren Situationen zu überhastet und vergab so den möglichen Sieg. Aus einer ungemein geschlossenen Mannschaftsleitung kann man Michael Kaufmann noch herausheben, der auf ungewohnter Position eine saustarke Partie zeigte. Diese Form gilt es für den TuS um Trainer Dennis Mandel nun zu konservieren - die nächste Möglichkeit dazu bietet sich in der kommenden Woche in Wesermünde.

Der TuS hatte nach der Partie in Stinstedt unter der Woche gut gearbeitet und den Fokus aus das Spitzenspiel beim Tabelleführer gelegt. Insbesondere das Spielsystem der Güldensterne wollte der TuS in der Partie aushebeln, denn das Spiel über Diagonalbälle auf die Außenspieler Klintworth und Aichouie wird von der König Elf deutlich favorisiert. Dennis Mandel baute seine Elf leicht um und brachte Matej Kocmarsky nach vollständiger Genesung von Beginn an. Für Janek Doerfling spielte Stürmer Michael Kaufmann den Part auf der ungewohnten linken Außenbahn - und dies in hervorragender Manier. Kaufmann hatte es mit einem der schnellsten Spieler der Liga, Frederik Klintworth zu tun, der in der Vorwoche im Spiel gegen Hedendorf überragte. Kaufmann machte dies allerdings, entsprechend seiner Art, rein gar nichts aus und er zog Klintworth nicht nur den Zahn, sondern bewies, dass er auch keinerlei Geschwindigkeitsnachteile hatte. Selbst war Kaufmann mehrmals Initiator einiger gefährlicher Angriffe. Aber zurück zum Beginn des Spiels. Es begann für den TuS Harsefeld äußerst schlecht, denn bereits in der dritten Minute hebelte Routinier Mario Radtke mit einem einfachen, lange Ball den TuS aus, da Außenverteidiger Nico Eshold falsch positioniert war. Salim Aichouie war links durchgebrochen, spielte nach innen und Benedict Griemsmann schloss aus der Drehung unhaltbar ab. Eine typische Szene für das Güldenstern Spiel, die wie erwähnt genauso nicht vorkommen sollte. Der TuS schien hierdurch aber aufgewacht und wirkte keineswegs verunsichert, auch wenn in der 10. Minute noch einmal eine brenzlige Situation auftrat, als der Ball allerdings auf der Linie geklärt werden konnte. Nun setzte der TuS mehr und mehr Nadelstiche. Im Zentrum waren Maxim Depperschmidt und Danny Berner ihren Gegenspielern überlegen und initiierten die Angriffe des TuS. Güldenstern fand keinen Zugriff und investierte zu wenig, sodass der TuS daraus seinerseits Kapital schlagen konnte. Erstmals, als Kaufmann auf links marschiert, den Ball auf Osuch weiterleitet und dieser den Ball in die Schnittstelle auf Famewo spielt. Der TuS Stürmer lässt sich die Chance nicht nehmen, umkurvt Keeper Bartsch und vollendet sicher. Der TuS war wieder zurück im Spiel. Das Bild bis zum Seitenwechsel zeigte einen guten TuS und Güldensterne, die weiterhin nichts ins Spiel kamen, weil es der TuS nicht zuließ. Entscheidende Szenen ergaben sich nicht mehr.

Wer dachte, dass sich der Tabellenführer in der Halbzeit an der Ehre gepackt fühlt und anders aus der Kabine kommt, sah sich getäuscht, denn der TuS war sofort hellwach und hätte kurz nach Wiederanpfiff fast erfolgreich sein können. Eine scharfe Hereingabe von der linken Seite konnte Boris Höper mit letzter Not noch vor dem einschussbereiten Famewo klären. Weiterhin ackerte die Mandel Elf unermüdlich. Stürmer Kocmarsky lief ein ums andere Mal die Verteidiger der Güldenstern-Viererkette an, sodass diese sich nur mit langen Bällen zu helfen wusste. Alle Harsefelder waren fokussiert und halfen einander unermüdlich. Es war eine Demonstration geschlossenen Teamgeistes. Dennoch wurde es auch hin und wieder in der TuS Defensive gefährlich. Erstmals im zweiten Durchgang in der 57. Minute als Klintworth den Ball knapp am Gehäuse vorbeischlenzt. Kurz darauf erobert sich Michael Kaufmann im Mittelfeld den Ball, ist auf links frei durch, wird von Radtke verfolgt und gerade als Kaufmann rüberlegen will auf den freistehenden Famewo verspringt der Ball und er schießt Radtke in die Beine. Eine hervorragende Kontergelegenheit verpuffte somit unnötig. Der TuS Harsefeld war nun klar an Drücker. In der 66. Minute hatten viele Anwesende den Torschrei schon auf den Lippen, doch Marvin Hoppe traf nach einer Standartsituation nur den Innenpfosten. Nachdem Außenverteidiger Bockelmann durch Aleksiejuk ersetzt wurde, erhielt Güldenstern kurz darauf einen Freistoß aus dem Halbfeld. Der eingewechselte Faruke brachte den Ball in den Strafraum - TuS Nachwuchskeeper Malte Buschmann zögert und Kevin Speer, ebenfalls kurz zuvor eingewechselt - nutzt diesen Moment um den Ball entscheidend per Kopf zu verlängern (71.). Es war bezeichnend für Güldenstern, dass es ein Standart war, der zum Tor führte. Denn das Flügelspiel hatte der TuS bereits seit der ersten Hälfte lahmgelegt, allerdings hat Güldi mit Standarts noch eine zweite Waffe und diese wurde genutzt. Ein Gegentor direkt in der Drangphase des TuS Harsefeld, aber es war noch genügend Zeit um zu antworten. Weiter wurde konzentriert gespielt und in der 80. Minute ist es Coach Dennis Mandel, der alles auf eine Karte setzt und mit Sebastian Allers den dritten Stürmer einwechselt. In der Defensive wird auf eine Dreierkette umgestellt und fast wäre die kurze Orientierungsphase umgehend von Güldenstern genutzt worden. Aus zentraler Position kam Aichouie zum Schuss aber Malte Buschmann parierte stark. In der nächsten Situation ist es Keeper Buschmann, der seine Mannschaft sensationell im Spiel hält. Den ersten Schuss aus kurzer Distanz pariert er mit einem starken Reflex, der Ball kommt zu Moris Kaiser, der zieht aus 11m ab und erneut ist Buschmann überragend zur Stelle. Das Team bedankt sich kurz bei Buschmann und geht dann wieder in Angriffsstellung. Ein Ball auf die rechte Seite landet bei Dennis Osuch, der nimmt Tempo auf und schlägt eine scharfe, präzise Flanke. In der Mitte war Torjäger Famewo zur Stelle und köpfte den Ball unbedrängt ein (85.). Riesenjubel beim TuS. Der TuS stellt sofort wieder um auf Viererkette, hat allerdings dennoch vorne bis zum Abpfiff noch Möglichkeiten. Zunächst wird Matej Kocmarsky auf seinem freien Weg zum Tor gestoppt, als der Linienrichter aus dem Nichts und zu Unrecht die Fahne hebt.Die letzte Möglichkeit der Gastgeber entschärft Robert Aleksiejuk, als er vor dem einschussbereiten Aichouie im letzten Moment klärt (89.). Anschließend trifft Sebastian Allers das Außennetz und mit der letzten Aktion des Spiels wackelt Allers im Strafraum seinen Gegenspieler aus, scheitert aber kurz vor dem herauseilenden Keeper Bartsch. Kurz darauf ertönt der Abpfiff eines intensiven und guten Bezirksliga Spitzenspiels. Wie bereits im Hinspiel war mehr für die Mandel-Schützlinge drin, aber der Auftritt war dennoch hervorragend. Güldenstern nutzte erneut seine Erfahrung und Cleverness um eine Niederlage abzuwenden, musste aber anerkennen, dass auch die Bezirksliga noch Gegner parat hält. Mit weiterhin 8 Punkten Vorsprung und einem relativ leichten Restprogramm darf der Meistersekt allerdings schon geordert werden. Für den TuS hingegen heißt es diese Leistung zu konservieren und weiter hart zu arbeiten um seinen Platz zu verteidigen. Das dritte Auswärtsspiel in folgte steigt am nächsten Sonntag in Wesermünde.


Aufstellung:

1   Malte Buschmann

25  Nico Eshold

21  Marvin Hoppe

6  Marcel Ziemann

17 Nils Bockelmann

15  Danny Berner

 

20  Maxim Depperschmidt

7 Dennis Osuch

 

27  Michael Kaufmann

10  Matej Kocmarsky

 

13 Stephen Famewo
 
Auswechslungen:
70. Robert Aleksiejuk für Nils Bockelmann
80. Benjamin Wresch für Marvin Hoppe
80. Sebastian Allers für Michael Kaufmann
 
 
 
Torfolge:
1:0 3. Griemsmann
1:1 18. Stephen Famewo
2:1 71. Speer
2:2 86. Stephen Famewo