Unter der Woche titelte das
Stader Tageblatt, Tabellenführer Güldenstern Stade würden die Gegner
ausgehen. Am gestriger Freitag bewies der TuS Harsefeld unter Flutlicht
das Gegenteil und entführte einen mehr als verdienten Punkt, denn aufgrund
des Spielverlaufs wäre mehr drin gewesen, darin waren sich alle einig -
nicht nur der TuS, denn auch die Verantwortlichen und Spieler des
Gastgebers sprachen von einem glücklichen Punktgewinn des Spitzenreiters
und einer starken Leistung des TuS. Dabei begann es äußerst ungünstig,
denn nur 3 Minuten waren gespielt. als Salim Aichouie den Ball auf
Griemsmann legte und dieser per Flachschuss traf. Der TuS spielte trotz
des Rückstandes diszipliniert und engagiert - auch nach vorne. In der 18.
Minute erzielte Stephen Famewo den Ausgleich und im Anschluss übernahm der
TuS das Kommando und hatte die Oberhand im Mittelfeld. Immer wieder wurde
schnell umgeschaltet und Güldenstern mit simplen Mitteln der Zahn gezogen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatte der TuS eine noch bessere Phase und
dreimal die Möglichkeit zur Führung. Die größte Chance vergab Marvin
Hoppe, als er nur den Innenpfosten traf. Güldenstern nutzte dann eine
Standartsituation zur Führung, denn aus dem Spiel lief es nicht. Einen
Freistoß verlängerte der eingewechselte Speer zur schmeichelhaften
Führung. Der TuS gab sich nicht auf, öffnete nach und nach allerdings die
Abwehr, sodass Nachwuchskeeper Buschmann in einer Situation der TuS
überragend im Spiel hielt. Als Dennis Mandel mit dem dritten Angreifer
alles auf eine Karte setzt erzielt Stephen Famewo per Kopf den mehr als
verdienten Ausgleich. Am Ende war der TuS in weiteren Situationen zu
überhastet und vergab so den möglichen Sieg. Aus einer ungemein
geschlossenen Mannschaftsleitung kann man Michael Kaufmann noch
herausheben, der auf ungewohnter Position eine saustarke Partie zeigte.
Diese Form gilt es für den TuS um Trainer Dennis Mandel nun zu
konservieren - die nächste Möglichkeit dazu bietet sich in der kommenden
Woche in Wesermünde.
Der TuS hatte nach der
Partie in Stinstedt unter der Woche gut gearbeitet und den Fokus aus das
Spitzenspiel beim Tabelleführer gelegt. Insbesondere das Spielsystem der
Güldensterne wollte der TuS in der Partie aushebeln, denn das Spiel über
Diagonalbälle auf die Außenspieler Klintworth und Aichouie wird von der
König Elf deutlich favorisiert. Dennis Mandel baute seine Elf leicht um
und brachte Matej Kocmarsky nach vollständiger Genesung von Beginn an. Für
Janek Doerfling spielte Stürmer Michael Kaufmann den Part auf der
ungewohnten linken Außenbahn - und dies in hervorragender Manier. Kaufmann
hatte es mit einem der schnellsten Spieler der Liga, Frederik Klintworth
zu tun, der in der Vorwoche im Spiel gegen Hedendorf überragte. Kaufmann
machte dies allerdings, entsprechend seiner Art, rein gar nichts aus und
er zog Klintworth nicht nur den Zahn, sondern bewies, dass er auch
keinerlei Geschwindigkeitsnachteile hatte. Selbst war Kaufmann mehrmals
Initiator einiger gefährlicher Angriffe. Aber zurück zum Beginn des
Spiels. Es begann für den TuS Harsefeld äußerst schlecht, denn bereits in
der dritten Minute hebelte Routinier Mario Radtke mit einem einfachen,
lange Ball den TuS aus, da Außenverteidiger Nico Eshold falsch
positioniert war. Salim Aichouie war links durchgebrochen, spielte nach
innen und Benedict Griemsmann schloss aus der Drehung unhaltbar ab. Eine
typische Szene für das Güldenstern Spiel, die wie erwähnt genauso nicht
vorkommen sollte. Der TuS schien hierdurch aber aufgewacht und wirkte
keineswegs verunsichert, auch wenn in der 10. Minute noch einmal eine
brenzlige Situation auftrat, als der Ball allerdings auf der Linie geklärt
werden konnte. Nun setzte der TuS mehr und mehr Nadelstiche. Im Zentrum
waren Maxim Depperschmidt und Danny Berner ihren Gegenspielern überlegen
und initiierten die Angriffe des TuS. Güldenstern fand keinen Zugriff und
investierte zu wenig, sodass der TuS daraus seinerseits Kapital schlagen
konnte. Erstmals, als Kaufmann auf links marschiert, den Ball auf Osuch
weiterleitet und dieser den Ball in die Schnittstelle auf Famewo spielt.
Der TuS Stürmer lässt sich die Chance nicht nehmen, umkurvt Keeper Bartsch
und vollendet sicher. Der TuS war wieder zurück im Spiel. Das Bild bis zum
Seitenwechsel zeigte einen guten TuS und Güldensterne, die weiterhin
nichts ins Spiel kamen, weil es der TuS nicht zuließ. Entscheidende Szenen
ergaben sich nicht mehr.
Wer dachte, dass sich der
Tabellenführer in der Halbzeit an der Ehre gepackt fühlt und anders aus
der Kabine kommt, sah sich getäuscht, denn der TuS war sofort hellwach und
hätte kurz nach Wiederanpfiff fast erfolgreich sein können. Eine scharfe
Hereingabe von der linken Seite konnte Boris Höper mit letzter Not noch
vor dem einschussbereiten Famewo klären. Weiterhin ackerte die Mandel Elf
unermüdlich. Stürmer Kocmarsky lief ein ums andere Mal die Verteidiger der
Güldenstern-Viererkette an, sodass diese sich nur mit langen Bällen zu
helfen wusste. Alle Harsefelder waren fokussiert und halfen einander
unermüdlich. Es war eine Demonstration geschlossenen Teamgeistes. Dennoch
wurde es auch hin und wieder in der TuS Defensive gefährlich. Erstmals im
zweiten Durchgang in der 57. Minute als Klintworth den Ball knapp am
Gehäuse vorbeischlenzt. Kurz darauf erobert sich Michael Kaufmann im
Mittelfeld den Ball, ist auf links frei durch, wird von Radtke verfolgt
und gerade als Kaufmann rüberlegen will auf den freistehenden Famewo
verspringt der Ball und er schießt Radtke in die Beine. Eine hervorragende
Kontergelegenheit verpuffte somit unnötig. Der TuS Harsefeld war nun klar
an Drücker. In der 66. Minute hatten viele Anwesende den Torschrei schon
auf den Lippen, doch Marvin Hoppe traf nach einer Standartsituation nur
den Innenpfosten. Nachdem Außenverteidiger Bockelmann durch Aleksiejuk
ersetzt wurde, erhielt Güldenstern kurz darauf einen Freistoß aus dem
Halbfeld. Der eingewechselte Faruke brachte den Ball in den Strafraum -
TuS Nachwuchskeeper Malte Buschmann zögert und Kevin Speer, ebenfalls kurz
zuvor eingewechselt - nutzt diesen Moment um den Ball entscheidend per
Kopf zu verlängern (71.). Es war bezeichnend für Güldenstern, dass es ein
Standart war, der zum Tor führte. Denn das Flügelspiel hatte der TuS
bereits seit der ersten Hälfte lahmgelegt, allerdings hat Güldi mit
Standarts noch eine zweite Waffe und diese wurde genutzt. Ein Gegentor
direkt in der Drangphase des TuS Harsefeld, aber es war noch genügend Zeit
um zu antworten. Weiter wurde konzentriert gespielt und in der 80. Minute
ist es Coach Dennis Mandel, der alles auf eine Karte setzt und mit
Sebastian Allers den dritten Stürmer einwechselt. In der Defensive wird
auf eine Dreierkette umgestellt und fast wäre die kurze Orientierungsphase
umgehend von Güldenstern genutzt worden. Aus zentraler Position kam
Aichouie zum Schuss aber Malte Buschmann parierte stark. In der nächsten
Situation ist es Keeper Buschmann, der seine Mannschaft sensationell im
Spiel hält. Den ersten Schuss aus kurzer Distanz pariert er mit einem
starken Reflex, der Ball kommt zu Moris Kaiser, der zieht aus 11m ab und
erneut ist Buschmann überragend zur Stelle. Das Team bedankt sich kurz bei
Buschmann und geht dann wieder in Angriffsstellung. Ein Ball auf die
rechte Seite landet bei Dennis Osuch, der nimmt Tempo auf und schlägt eine
scharfe, präzise Flanke. In der Mitte war Torjäger Famewo zur Stelle und
köpfte den Ball unbedrängt ein (85.). Riesenjubel beim TuS. Der TuS stellt
sofort wieder um auf Viererkette, hat allerdings dennoch vorne bis zum
Abpfiff noch Möglichkeiten. Zunächst wird Matej Kocmarsky auf seinem
freien Weg zum Tor gestoppt, als der Linienrichter aus dem Nichts und zu
Unrecht die Fahne hebt.Die letzte Möglichkeit der Gastgeber entschärft
Robert Aleksiejuk, als er vor dem einschussbereiten Aichouie im letzten
Moment klärt (89.). Anschließend trifft Sebastian Allers das Außennetz und
mit der letzten Aktion des Spiels wackelt Allers im Strafraum seinen
Gegenspieler aus, scheitert aber kurz vor dem herauseilenden Keeper
Bartsch. Kurz darauf ertönt der Abpfiff eines intensiven und guten
Bezirksliga Spitzenspiels. Wie bereits im Hinspiel war mehr für die
Mandel-Schützlinge drin, aber der Auftritt war dennoch hervorragend.
Güldenstern nutzte erneut seine Erfahrung und Cleverness um eine
Niederlage abzuwenden, musste aber anerkennen, dass auch die Bezirksliga
noch Gegner parat hält. Mit weiterhin 8 Punkten Vorsprung und einem
relativ leichten Restprogramm darf der Meistersekt allerdings schon
geordert werden. Für den TuS hingegen heißt es diese Leistung zu
konservieren und weiter hart zu arbeiten um seinen Platz zu verteidigen.
Das dritte Auswärtsspiel in folgte steigt am nächsten Sonntag in
Wesermünde.
Aufstellung:
|
25 Nico Eshold |
21 Marvin Hoppe |
6 Marcel Ziemann |
17 Nils Bockelmann |
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15 Danny Berner |
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20 Maxim
Depperschmidt |
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7 Dennis Osuch |
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27 Michael
Kaufmann |
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10 Matej
Kocmarsky |
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13 Stephen Famewo |
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