Sonntag, 14. Oktober 2012 10. Spieltag

FC Hagen / Uthlede - TuS Harsefeld 4:1 (1:1)

Erste Halbzeit auf Augenhöhe, dann übernahm Herr Ziemke den Mittelpunkt

 

Wie so oft war mal wieder einiges los in Hagen wenn der TuS Harsefeld zu Gast kommt. Der TuS ging gestärkt durch die zwei Siege gegen Stinstedt und Hedendorf in die Partie gegen den Spitzenreiter und sollte die Formkurve bestätigen. Nach einem strittigen Rückstand glich Janek Doerfling mit einem Traumtor aus. Die Leistung des Schiedsrichters deutete in der ersten Hälfte bereits darauf hin, was noch kommen könnte und auch wenn der Schiedsrichter grundsätzlich nie schuld an einer Niederlage ist, so kann er Spiele in bestimmte Richtungen deutlich beeinflussen und das tat er in diesem Match. Zunächst erzielte Hagen das 2:1 nach einer Ecke als sich Kohlstädt den Ball per Hand zurecht legt. Nachdem das 3:1 aus deutlicher Abseitsposition resultierte verzettelte sich der TuS darin sich über die Leistung des Schiedsrichters aufzuregen und kassierte nach einem überragenden Spielzug des FC noch das 4:1. Die indiskutable und vollkommen katastrophale Leistung von Schiedsrichter Patrick Ziemke - erwähnt sei, dass seine Linienrichter genauso schlecht waren - mündete noch darin, dass Marcel Ziemann in der Schlussphase rot bekam, weil er einen Gegenspieler, der zu dicht beim Einwurf dran stand, anwarf. Eigentlich zieht man den Schiedsrichter nicht so in den Blickpunkt, aber jeder der an diesem Tag auf dem Sportplatz in Hagen war, weiß was gemeint ist. Selbst der siegreiche Gastgeber quittierte die Leistung mit einer ausdrücklichen Entschuldigung beim TuS - Hagen konnte selbstverständlich nichts dafür. Schade, denn die erste Halbzeit zeigte, dass beide Teams auf Augenhöhe waren und es ein überragendes Spiel hätte werden können. Hagen hat Cleverness gezeigt und die Vorlagen des Gespanns gekonnt ausgenutzt und somit am Ende verdient gewonnen.

Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Hedendorf schenkte Trainer Dennis Mandel der gleichen Elf des Vertrauens, denn es gab keinen Grund etwas an der Aufstellung zu ändern. In Hagen traf der TuS auf den unangefochtenen Tabellenführer und wusste es sollte ein heißer Tanz bei dem extrem Heimstarken FC werden. Dementsprechend vorbereitet gingen die grün-weißen in die Partie und kamen auch gleich gut ins Spiel. Hagen versuchte wie gewohnt über Diagonalbälle aus der Zentrale die gefährlichen Außenspieler in Position zu bringen. Hiermit hatte der TuS zu Beginn ein wenig Mühe, kam dann aber immer besser damit zurecht. Die erste Chance des Spiels hatte der TuS dann sogar selbst, als Maxim Depperschmidt aus zentraler Position knapp verzog (6.). Hagen wurde erstmals aktiv, als Diesing einen Freistoss vergab (8.). Übrigens die erste Aktion des Unparteiischen in der er sein ganzes Potenzial gleich zeigte, denn die vorausgegangene Aktion war bereits eine Farce. Ziemann hatte Diesing im Laufduell deutlich eingeholt und überlaufen, als Diesing von hinten in Ziemanns Hacken läuft und fällt. Wer dort einen Freistoss pfeifft muss schon ganz spezielle Regelbücher haben, aber gut es wurde ja nicht genutzt. Zurück zum Spiel. Hagen war bei einigen Standarts gefährlich, Tore resultierten aber zunächst nicht. Die erste Aktion aus dem Spiel bescherte dem FC gleich die Führung. Danny Berner eröffnete des Spiel des TuS mit einem Fehlpass in die Zentrale. Genau auf diese Bälle wartet Hagen um blitzschnell umzuschalten. Der Ball auf die Außen wurde gespielt und in der Mitte lief sich Andre Stüssel frei, stand allerdings - nach Meinung einiger - vor dem hereingebenden Spieler, dennoch schob er den Ball ein und der Treffer zählte. Der TuS zeigte sich wenig geschockt und spielte weiter ansehnlich nach vorne. Eine gute Stafette endet nach einer Viertelstunde bei Nils Bockelmann. Dessen Schuss kann Keeper-Oldie Naujoks mit letzter Streckung noch parieren. Kurz darauf Ecke für den FC, aber Schulz ist zur Stelle und pariert stark gegen Diesing aus kurzer Distanz. Es zeigt sich ein Spiel zweier spielstarker Mannschaften, in dem keine das bessere Team ist, sondern beide auf Augenhöhe. Der verdiente Ausgleich glückte der Mandel-Elf in Minute 34. Der TuS presste und kam an den Ball, über zwei Stationen kam der Ball zu Janek Doerfling, der sich aus halblinker Position freispielte und den Ball per Traumtor in den rechten oberen Winkel jagte. Der TuS war wieder zurück in der Partie. In Minute 40. ist es noch einmal Schulz der überragend pariert. Nach einer eigenen Ecke lief der TuS in einen Konter und plötzlich tauchte Hagen mit 3 Spielern bei nur einem TuS Akteur auf. Schulz konnte sich dem einschussbereiten Spieler allerdings in den Weg werfen und hielt somit das verdiente Remis zur Pause fest.

In der zweiten Hälfte zunächst das gleiche Bild, beide Mannschaften spielten ansehnlichen Fussball. Hagen versuchte nun offensiv aktiver zu werden und hoffte auf Fehler des TuS. Diesen Gefallen tat ihnen Harsefeld aber nicht. Nachdem der Schiesdrichter langsam Lust auf Kartenspielen bekam musste Daniel Viedts in der 57. Minute gelb/rot-gefährdet durch Sebastian Allers ersetzt werden. Es ist zu erwähnen, dass das Gespann mittlerweile fast jede Aktion auf beiden Seiten falsch bewertete und eine vollkommen unnötige Unruhe auf den Platz brachte. Kurz nachdem Viedts das Feld verlassen hatte, ein Angriff von Hagen. Stüssel tauchte frei vor Schulz auf der überragend parieren konnte. Der Abpraller wird in die Mitte gebracht wo erneut Stüssel aus Nahdistanz zum Kopfball kommt. Mit einem Sensationsreflex kann Schulz auch diesen Ball zur Ecke abwehren. Die Ecke schlägt Diesing nach innen, in der Mitte wird es undurchsichtig, aber klar zu erkennen, dass Kohlstädt sich den Ball per Hand auf den linken Fuss legt und aus 5 m einschiessen kann. Dieser Treffer war, wenn der erste noch grenzwertig war, irregulär. Hagen nutzt nun seine beste Phase und wird stärker. Kurz darauf kommt dann der TuS über die rechte Seite. Max Böhn legt sich den Ball an Gegenspieler Blank vorbei und wäre rechts weg gewesen. Blank grätscht den flinken Böhn rigoros um. Andere Schiedsrichter haben für solch eine Attacke bereits rot gezogen. Schiedsrichter und Linienrichter, der direkt davor stand hatten wieder einmal die Augen zu und es gab nicht einmal gelb. Spätestens jetzt hätte Blank zum duschen gehen müssen, denn bereits zuvor hatte er mindestens 2 höchstgelbwürdige Aktionen. Glücklicherweise konnte Max Böhn mit zerissenem Stutzen von der Attacke, weiterspielen. Zurück zu Hagen, denn wir sprachen ja davon, dass sie ihre beste Phase hatten. In der 66. Minute fährt der FC einen Konter. Auf rechts ist ein Angreifer los und bedient in der Mitte Torjäger Stüssel, der aus deutlicher Abseitsposition nur noch einschieben muss. Damit war die Vorentscheidung bereits gefallen und auch wenn es nicht so sein sollte, so verlor der TuS nach dieser erneut ärgerlichen Schiedsrichter Entscheidung die Linie und haderte. Auch wenn dies einem Trainer nie passt, so ist es wohl kaum verwunderlich. In der 79. Minute zeigt Hagen dann seine ganze Klasse. Aus der zentrale setzt der wohl beste 6er der Liga, Marlo Burdorf, den Beginn eines Angriffs und am Ende reichten 4 direkte Pässe um erneut Stüssel frei vor dem Tor auftauchen zu lassen. Diese Chance lässt er sich nicht nehmen und erzielt seinen dritten Treffer der Partie. Ein absolut sehenswerter Spielzug. Der TuS hat in der 86. Minute noch eine Aktion als Nico Eshold aus guter Position an Naujoks scheitert. Unrühmlicher Höhepunkt der Partie war dann, dass kurz vor Schluss noch Marcel Ziemann die rote Karte sah, als er einem Hagener beim Einwurf den Ball an die Brust warf. Auch dort zeigte sich wieder die Schwäche des Schiedsrichters, denn anstatt Fingerspitzengefühl zu zeigen zog er Rot, unverständlich, aber das hatte er an diesem Tag wohl noch nicht abgearbeitet. Wenigstens auch der Gegner sah die Leistung des Schiedsrichters genauso und entschuldigte sich dafür, denn ohne diesen wäre wohl noch eine viel interessantere Partie herausgekommen. Fraglich sollte den Verantwortlichen und Ansetztern im Schiedsrichterbereich immer sein, ob diese ganze Geschichte mit "dem Nachwuchs eine Chance geben" wirklich sinnvoll ist, denn immer wieder zeigt es sich, dass viel zu junge Schiedsrichter viel zu schnell Ligen nach oben kommen und dort solche Leistungen abliefern. Auch die Linienrichter sind in Altersklasse wo sich noch keinen Mut dazu haben können einmal die Fahne zu heben und eine klare, objektive Meinung zu Szenen abzugeben. Wieso solch junge Leute in solche Spiele geschickt werden ist unverständlich, anstatt sie länger in Derbys in bspw. Kreisligen reifen zu lassen. So ist keinem damit geholfen, weder den Schiesdrichtern, noch den Mannschaften. So werden attraktive Spiele, die den Reiz des Fussballs ausmachen unnötig beeinflusst. Aber nun gut, mit so etwas ist jede Mannschaft mittlerweile oft genug konfrontiert. Für den TuS heißt es Mund abputzen und in der kommenden Woche im Heimspiel gegen Estebrügge wieder neu anzusetzen.

 


Aufstellung:

1   Adrian Schulz

6  Marcel Ziemann

21  Marvin Hoppe

15  Danny Berner

3  Robert Aleksiejuk

18  Janek Doerfling

20 Maxim Depperschmidt

25  Nico Eshold

22 Max Böhn

11  Daniel Viedts

17  Nils Bockelmann

 

 

 

 

 

 
 
Auswechslungen:
57. Sebastian Allers für Daniel Viedts
79. Simon Bockelmann für Nils Bockelmann
79. Benjamin Wresch für Max Böhn
 
 
 
Torfolge:
1:0 13. Stüssel
1:1 34. Janek Doerfling
2:1 59. Kohlstädt
3:1 66. Stüssel
4:1 76. Stüssel