Wie so oft
war mal wieder einiges los in Hagen wenn der TuS Harsefeld zu Gast kommt.
Der TuS ging gestärkt durch die zwei Siege gegen Stinstedt und Hedendorf
in die Partie gegen den Spitzenreiter und sollte die Formkurve bestätigen.
Nach einem strittigen Rückstand glich Janek Doerfling mit einem Traumtor
aus. Die Leistung des Schiedsrichters deutete in der ersten Hälfte bereits
darauf hin, was noch kommen könnte und auch wenn der Schiedsrichter
grundsätzlich nie schuld an einer Niederlage ist, so kann er Spiele in
bestimmte Richtungen deutlich beeinflussen und das tat er in diesem Match.
Zunächst erzielte Hagen das 2:1 nach einer Ecke als sich Kohlstädt den
Ball per Hand zurecht legt. Nachdem das 3:1 aus deutlicher Abseitsposition
resultierte verzettelte sich der TuS darin sich über die Leistung des
Schiedsrichters aufzuregen und kassierte nach einem überragenden Spielzug
des FC noch das 4:1. Die indiskutable und vollkommen katastrophale
Leistung von Schiedsrichter Patrick Ziemke - erwähnt sei, dass seine
Linienrichter genauso schlecht waren - mündete noch darin, dass Marcel
Ziemann in der Schlussphase rot bekam, weil er einen Gegenspieler, der zu
dicht beim Einwurf dran stand, anwarf. Eigentlich zieht man den
Schiedsrichter nicht so in den Blickpunkt, aber jeder der an diesem Tag
auf dem Sportplatz in Hagen war, weiß was gemeint ist. Selbst der
siegreiche Gastgeber quittierte die Leistung mit einer ausdrücklichen
Entschuldigung beim TuS - Hagen konnte selbstverständlich nichts dafür.
Schade, denn die erste Halbzeit zeigte, dass beide Teams auf Augenhöhe
waren und es ein überragendes Spiel hätte werden können. Hagen hat
Cleverness gezeigt und die Vorlagen des Gespanns gekonnt ausgenutzt und
somit am Ende verdient gewonnen.
Nach dem
Last-Minute-Sieg gegen Hedendorf schenkte Trainer Dennis Mandel der
gleichen Elf des Vertrauens, denn es gab keinen Grund etwas an der
Aufstellung zu ändern. In Hagen traf der TuS auf den unangefochtenen
Tabellenführer und wusste es sollte ein heißer Tanz bei dem extrem
Heimstarken FC werden. Dementsprechend vorbereitet gingen die grün-weißen
in die Partie und kamen auch gleich gut ins Spiel. Hagen versuchte wie
gewohnt über Diagonalbälle aus der Zentrale die gefährlichen Außenspieler
in Position zu bringen. Hiermit hatte der TuS zu Beginn ein wenig Mühe,
kam dann aber immer besser damit zurecht. Die erste Chance des Spiels
hatte der TuS dann sogar selbst, als Maxim Depperschmidt aus zentraler
Position knapp verzog (6.). Hagen wurde erstmals aktiv, als Diesing einen
Freistoss vergab (8.). Übrigens die erste Aktion des Unparteiischen in der
er sein ganzes Potenzial gleich zeigte, denn die vorausgegangene Aktion
war bereits eine Farce. Ziemann hatte Diesing im Laufduell deutlich
eingeholt und überlaufen, als Diesing von hinten in Ziemanns Hacken läuft
und fällt. Wer dort einen Freistoss pfeifft muss schon ganz spezielle
Regelbücher haben, aber gut es wurde ja nicht genutzt. Zurück zum Spiel.
Hagen war bei einigen Standarts gefährlich, Tore resultierten aber
zunächst nicht. Die erste Aktion aus dem Spiel bescherte dem FC gleich die
Führung. Danny Berner eröffnete des Spiel des TuS mit einem Fehlpass in
die Zentrale. Genau auf diese Bälle wartet Hagen um blitzschnell
umzuschalten. Der Ball auf die Außen wurde gespielt und in der Mitte lief
sich Andre Stüssel frei, stand allerdings - nach Meinung einiger - vor dem
hereingebenden Spieler, dennoch schob er den Ball ein und der Treffer
zählte. Der TuS zeigte sich wenig geschockt und spielte weiter ansehnlich
nach vorne. Eine gute Stafette endet nach einer Viertelstunde bei Nils
Bockelmann. Dessen Schuss kann Keeper-Oldie Naujoks mit letzter Streckung
noch parieren. Kurz darauf Ecke für den FC, aber Schulz ist zur Stelle und
pariert stark gegen Diesing aus kurzer Distanz. Es zeigt sich ein Spiel
zweier spielstarker Mannschaften, in dem keine das bessere Team ist,
sondern beide auf Augenhöhe. Der verdiente Ausgleich glückte der
Mandel-Elf in Minute 34. Der TuS presste und kam an den Ball, über zwei
Stationen kam der Ball zu Janek Doerfling, der sich aus halblinker
Position freispielte und den Ball per Traumtor in den rechten oberen
Winkel jagte. Der TuS war wieder zurück in der Partie. In Minute 40. ist
es noch einmal Schulz der überragend pariert. Nach einer eigenen Ecke lief
der TuS in einen Konter und plötzlich tauchte Hagen mit 3 Spielern bei nur
einem TuS Akteur auf. Schulz konnte sich dem einschussbereiten Spieler
allerdings in den Weg werfen und hielt somit das verdiente Remis zur Pause
fest.
In der
zweiten Hälfte zunächst das gleiche Bild, beide Mannschaften spielten
ansehnlichen Fussball. Hagen versuchte nun offensiv aktiver zu werden und
hoffte auf Fehler des TuS. Diesen Gefallen tat ihnen Harsefeld aber nicht.
Nachdem der Schiesdrichter langsam Lust auf Kartenspielen bekam musste
Daniel Viedts in der 57. Minute gelb/rot-gefährdet durch Sebastian Allers
ersetzt werden. Es ist zu erwähnen, dass das Gespann mittlerweile fast
jede Aktion auf beiden Seiten falsch bewertete und eine vollkommen
unnötige Unruhe auf den Platz brachte. Kurz nachdem Viedts das Feld
verlassen hatte, ein Angriff von Hagen. Stüssel tauchte frei vor Schulz
auf der überragend parieren konnte. Der Abpraller wird in die Mitte
gebracht wo erneut Stüssel aus Nahdistanz zum Kopfball kommt. Mit einem
Sensationsreflex kann Schulz auch diesen Ball zur Ecke abwehren. Die Ecke
schlägt Diesing nach innen, in der Mitte wird es undurchsichtig, aber klar
zu erkennen, dass Kohlstädt sich den Ball per Hand auf den linken Fuss
legt und aus 5 m einschiessen kann. Dieser Treffer war, wenn der erste
noch grenzwertig war, irregulär. Hagen nutzt nun seine beste Phase und
wird stärker. Kurz darauf kommt dann der TuS über die rechte Seite. Max
Böhn legt sich den Ball an Gegenspieler Blank vorbei und wäre rechts weg
gewesen. Blank grätscht den flinken Böhn rigoros um. Andere Schiedsrichter
haben für solch eine Attacke bereits rot gezogen. Schiedsrichter und
Linienrichter, der direkt davor stand hatten wieder einmal die Augen zu
und es gab nicht einmal gelb. Spätestens jetzt hätte Blank zum duschen
gehen müssen, denn bereits zuvor hatte er mindestens 2 höchstgelbwürdige
Aktionen. Glücklicherweise konnte Max Böhn mit zerissenem Stutzen von der
Attacke, weiterspielen. Zurück zu Hagen, denn wir sprachen ja davon, dass
sie ihre beste Phase hatten. In der 66. Minute fährt der FC einen Konter.
Auf rechts ist ein Angreifer los und bedient in der Mitte Torjäger Stüssel,
der aus deutlicher Abseitsposition nur noch einschieben muss. Damit war
die Vorentscheidung bereits gefallen und auch wenn es nicht so sein
sollte, so verlor der TuS nach dieser erneut ärgerlichen Schiedsrichter
Entscheidung die Linie und haderte. Auch wenn dies einem Trainer nie
passt, so ist es wohl kaum verwunderlich. In der 79. Minute zeigt Hagen
dann seine ganze Klasse. Aus der zentrale setzt der wohl beste 6er der
Liga, Marlo Burdorf, den Beginn eines Angriffs und am Ende reichten 4
direkte Pässe um erneut Stüssel frei vor dem Tor auftauchen zu lassen.
Diese Chance lässt er sich nicht nehmen und erzielt seinen dritten Treffer
der Partie. Ein absolut sehenswerter Spielzug. Der TuS hat in der 86.
Minute noch eine Aktion als Nico Eshold aus guter Position an Naujoks
scheitert. Unrühmlicher Höhepunkt der Partie war dann, dass kurz vor
Schluss noch Marcel Ziemann die rote Karte sah, als er einem Hagener beim
Einwurf den Ball an die Brust warf. Auch dort zeigte sich wieder die
Schwäche des Schiedsrichters, denn anstatt Fingerspitzengefühl zu zeigen
zog er Rot, unverständlich, aber das hatte er an diesem Tag wohl noch
nicht abgearbeitet. Wenigstens auch der Gegner sah die Leistung des
Schiedsrichters genauso und entschuldigte sich dafür, denn ohne diesen
wäre wohl noch eine viel interessantere Partie herausgekommen. Fraglich
sollte den Verantwortlichen und Ansetztern im Schiedsrichterbereich immer
sein, ob diese ganze Geschichte mit "dem Nachwuchs eine Chance geben"
wirklich sinnvoll ist, denn immer wieder zeigt es sich, dass viel zu junge
Schiedsrichter viel zu schnell Ligen nach oben kommen und dort solche
Leistungen abliefern. Auch die Linienrichter sind in Altersklasse wo sich
noch keinen Mut dazu haben können einmal die Fahne zu heben und eine
klare, objektive Meinung zu Szenen abzugeben. Wieso solch junge Leute in
solche Spiele geschickt werden ist unverständlich, anstatt sie länger in
Derbys in bspw. Kreisligen reifen zu lassen. So ist keinem damit geholfen,
weder den Schiesdrichtern, noch den Mannschaften. So werden attraktive
Spiele, die den Reiz des Fussballs ausmachen unnötig beeinflusst. Aber nun
gut, mit so etwas ist jede Mannschaft mittlerweile oft genug konfrontiert.
Für den TuS heißt es Mund abputzen und in der kommenden Woche im Heimspiel
gegen Estebrügge wieder neu anzusetzen.
Aufstellung:
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6 Marcel Ziemann |
21 Marvin Hoppe |
15 Danny Berner |
3 Robert
Aleksiejuk |
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18 Janek
Doerfling |
20 Maxim Depperschmidt |
25 Nico Eshold |
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22 Max Böhn |
11 Daniel Viedts |
17 Nils Bockelmann |
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