Nach den
beiden torlosen Spielen gegen Bokel und Altenwalde hatte der TuS sich
offensiv mehr vorgenommen und Hoffnung schürte die Rückkehr der
arrivierten Offensivkräfte Kocmarsky und Viedts in den Kader. Das am Ende
der schwache Defensivverbund den Ausschlag geben würde, war nicht
einkalkuliert. Am Ende musste der TuS beim Landesliga Absteiger Rot-Weiss
Cuxhaven aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte eine verdiente 2:3
Niederlage einstecken. Da beide Defensiven sehr anfällig waren, wäre
aufgrund der Chancen ein weit höheres Ergebnis möglich gewesen. Für
neutrale Zuschauer muss es ein Augenschmaus gewesen sein, für den TuS
Zuschauer war es ein glückliches, dass der erneut überragende TuS Keeper
Adrian Schulz dabei war. Mehrmals musste er in aussichtsloser Lage für
sein Team retten. Nachdem der TuS den Beginn der zweiten Halbzeit total
verschlief und folgerichtig schnell mit 0:3 zurücklag, konnte sich das
Team noch einmal aufbäumen und kam zurück. Treffer von Bockelmann und
Depperschmidt schürten die Hoffnung auf einen Punkt, am Ende konnte
Rot-Weiss sich allerdings retten, sodass der TuS sich ins Mittelfeld der
Tabelle verabschiedet und die erste Niederlage einstecken musste.
Der TuS
ging zuversichtlich in die Partie an der Nordseeküste, denn erstmals war
der Kader in der Saison gefüllt, sodass es nicht einmal schlimm wurde,
dass Feuerwehrmann und Co-Trainer Meik Viebrock nicht auf dem Spielbericht
auftauchte. Dafür waren nämlich Matej Kocmarsky und Daniel Viedts wieder
mit dabei. Außerdem tauchte Benjamin Wresch nach seiner Meniskusverletzung
erstmals im Kader auf. Dafür fehlte in der Defensive allerdings Tilman
Patsalis, der unter der Woche Vater seines dritten Kindes namens Nicolas
Alexander wurde. Dieses Ereignis war allerdings nicht der Grund, sondern
eine Spunggelenksverletzung ließ einen Einsatz nicht zu. Im Rückblick kann
gesagt werden, dass das Fehlen schwer wog. Aber zum Spiel. Der TuS wollte
in dieser Partei aus einer geordneten Defensive immer wieder Nadelstiche
in der Offensive setzen, denn bekanntlich ist die Defensive von Rot-Weiss
verwundbar wobei die Offensive eine der stärksten in der Liga ist. Dieses
Vorhaben ging nach 4 Minuten bereits fast auf. Der TuS spielte einen
starken Konter über die rechte Seite, dort setze sich Max Böhn durch und
passte flach in den Rücken der Abwehr. Dort war Maxim Depperschmidt frei
und zog ab. Der Torschrei war schon auf den Lippen, als der Ball an den
Innenpfosten klatschte und von da aus wieder vor die Linie. Mit dieser
Aktion schien Harsefeld den Gastgeber geweckt zu haben und es ergab sich
sodann ein offener Schlagabtausch. In der 6. Minute kam Rot-Weiss Torjäger
Tim Grundmann zum Kopfball, aber Max Böhn klärte mit dem Kopf. Kurz darauf
kontert Cuxhaven und in der Mitte kommt Curras-Varela frei zum Schuss. TuS
Keeper Adrian Schulz pariert sensationell. Seine Abwehr bekommt
anschließend den Ball nicht raus, sodass Tim Grundmann noch einmal zum
Schuss kommt, aber auch dieses Schuss kann Schulz sehenswert parieren.
Bereits früh in der Partie bestätigte der TuS Schlussmann seine derzeitige
Überform. Als in Minute 14. Tim Grundmann mit einem Schlenzer nur den
Außenpfosten trifft, hat Rot-Weiss endgültig das Kommando übernommen, aber
der TuS kommt kurz darauf wieder gut zurück in die Partie und zeigte sich
ebenbürtig. In der 18. Minute setzt Nico Eshold über rechts zu einem Solo
an, kommt bis zur Grundlinie und spielt scharf nach innen. Dort lauter
Sebastian Allers und macht mit seiner Direktabnahme alles richtig,
allerdings steht der Rot-Weiss Schlussmann goldrichtig und kann den Ball
mit einem Reflex noch parieren. Im Anschluss spielen beide Teams auf
Augenhöhe und der TuS kommt zur nächsten Großchance. In der 33. Minute
wird Max Böhn in die Gasse geschickt, steht vollkommen blank vor dem
Kasten, aber dem TuS Youngster versagen die Nerven und er schießt dem
Keeper zentral gegen die Beine anstatt den Ball in die Ecke zu schieben.
Nun war das Chancenverhältnis wieder ausgeglichen und keine Mannschaft
hätte sich beschweren können, hätte man einen Gegentreffer kassiert.
In der
Kabine muss beim TuS dann irgendwas im Wasser gewesen sein, denn keine 30
Sekunden nach Wiederanpfiff geriet man in Rückstand. Ein Ball durch die
Zentrale ging Richtung Curras-Varela. Danny Berner ist dran und Adrian
Schulz eilt Richtung Strafraumlinie um den Ball zu klären. Zunächst hat er
den Ball, dann ist er aber wieder frei und Curras-Varela kann ins leere
Tor schieben. Nach dem Spiel klärte Schulz die undurchsichtige Aktion auf:
"Ich hatte bereits beide Hände am Ball und ihn unter Kontrolle, aber der
Gegenspieler trat noch einmal mit der Pike gegen den Ball, sodass er
wieder frei wurde, ein klares Regelvergehen". Pech für den TuS, aber kein
Grund danach vollkommen die Ordnung zu verlieren. Das Wort
Umschaltbewegung wurde für den Defensivverbund zum Fremdwort und in Folge
des Rückstandes agierte der TuS Vogelwild. Coach Dennis Mandel war an der
Seitenlinie am Rande der Verzweiflung. In der 62. Minute kann es
tatsächlich passieren, dass nach einem Ballverlust 3 Rot-Weisse frei auf
Adrain Schulz zulaufen, glücklicherweise kann der TuS Keeper gegen Tim
Grundmann erneut sensationell parieren. In Minute 65. kann der TuS endlich
mal wieder Offensiv gefährlich werden, aber Doerfling vergibt knapp und
zwei Minuten später scheitert Matje Kocmarsky bei einem Konter knapp. Dann
folgen zwei entscheidende Minuten. Eine Viertelstunde vor Schluss ist
plötzlich rechts ein Cuxhavener durch und spielt in die Mitte wo diesmal
Tim Grundmann den Ball nur noch eindrücken muss. Quasi im direkten
Anschluss (77.) setzte Rot-Weiss dann den vermeintlichen Todesstoß
hinterher. Wieder ist die Zentrale vollkommen entblößt und Grundmann
alleine vor Schulz, diesmal lässt er dem TuS Keeper im direkten Duell
keine Chance und schiebt ein. Der TuS scheint geschlagen, zeigt aber Moral
und die Ereignisse überschlagen sich nun im Minutentakt. In der
Folgeminute ist es nämlich Nils Bockelmann der mit einem Rechtschuss aus
20m direkt in den Winkel trifft und so noch einmal Hoffnung beschert. Das
diese Hoffnung weitere Nahrung erhält, damit hatte wohl keiner mehr
gerechnet, aber nur kurz darauf schlägt der eingewechselte Daniel Viedts
einen Freistoß in den Strafraum und der Abpraller landet bei Maxim
Depperschmidt. Dieser jagt den Ball vom Elfmeterpunkt unhaltbar ins Tor.
Rot-weiss ist geschockt und der TuS urplötzlich wieder da. Der TuS drückt
nun auf den Ausgleich und versucht alles. Cuxhaven agiert nun nervös und
Coach Bernd Grundmann rastet am Rand fast aus. Der Ausgleich liegt in der
Luft, aber kann am Ende leider nicht mehr geschafft werden. Aufgrund der
Riesenchancen für Rot-Weiss wäre es allerdings aber auch nicht verdient
gewesen. Nichts desto trotz hat der TuS die zweite Hälfte verschlafen und
erst zu spät gemerkt, dass gegen Cuxhaven durchaus mehr drin gewesen wäre.
Aber ein Übertorwart, der seine Mannschaft immer im Spiel hielt, kann
allerdings auch nicht alles alleine richten. Nun heißt es die
mannschaftliche Geschlossenheit und den Willen der letzten Minuten über 90
Minuten auf den Platz zu bringen um sich nicht schnell im Niemandsland der
Tabelle wiederzufinden.
Aufstellung:
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25 Nico Eshold |
6 Marcel Ziemann |
15 Danny Berner |
3 Robert
Aleksiejuk |
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20 Maxim
Depperschmidt |
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17 Nils Bockelmann |
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22 Max Böhn |
10 Matej
Kocmarsky |
18 Janek Doerfling |
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