Samstag, 01. September 2012 5. Spieltag

Rot-Weiss Cuxhaven - TuS Harsefeld 3:2 (0:0)

Schwache Defensive gibt Ausschlag für erste Niederlage

 

Nach den beiden torlosen Spielen gegen Bokel und Altenwalde hatte der TuS sich offensiv mehr vorgenommen und Hoffnung schürte die Rückkehr der arrivierten Offensivkräfte Kocmarsky und Viedts in den Kader. Das am Ende der schwache Defensivverbund den Ausschlag geben würde, war nicht einkalkuliert. Am Ende musste der TuS beim Landesliga Absteiger Rot-Weiss Cuxhaven aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte eine verdiente 2:3 Niederlage einstecken. Da beide Defensiven sehr anfällig waren, wäre aufgrund der Chancen ein weit höheres Ergebnis möglich gewesen. Für neutrale Zuschauer muss es ein Augenschmaus gewesen sein, für den TuS Zuschauer war es ein glückliches, dass der erneut überragende TuS Keeper Adrian Schulz dabei war. Mehrmals musste er in aussichtsloser Lage für sein Team retten. Nachdem der TuS den Beginn der zweiten Halbzeit total verschlief und folgerichtig schnell mit 0:3 zurücklag, konnte sich das Team noch einmal aufbäumen und kam zurück. Treffer von Bockelmann und Depperschmidt schürten die Hoffnung auf einen Punkt, am Ende konnte Rot-Weiss sich allerdings retten, sodass der TuS sich ins Mittelfeld der Tabelle verabschiedet und die erste Niederlage einstecken musste.

Der TuS ging zuversichtlich in die Partie an der Nordseeküste, denn erstmals war der Kader in der Saison gefüllt, sodass es nicht einmal schlimm wurde, dass Feuerwehrmann und Co-Trainer Meik Viebrock nicht auf dem Spielbericht auftauchte. Dafür waren nämlich Matej Kocmarsky und Daniel Viedts wieder mit dabei. Außerdem tauchte Benjamin Wresch nach seiner Meniskusverletzung erstmals im Kader auf. Dafür fehlte in der Defensive allerdings Tilman Patsalis, der unter der Woche Vater seines dritten Kindes namens Nicolas Alexander wurde. Dieses Ereignis war allerdings nicht der Grund, sondern eine Spunggelenksverletzung ließ einen Einsatz nicht zu. Im Rückblick kann gesagt werden, dass das Fehlen schwer wog. Aber zum Spiel. Der TuS wollte in dieser Partei aus einer geordneten Defensive immer wieder Nadelstiche in der Offensive setzen, denn bekanntlich ist die Defensive von Rot-Weiss verwundbar wobei die Offensive eine der stärksten in der Liga ist. Dieses Vorhaben ging nach 4 Minuten bereits fast auf. Der TuS spielte einen starken Konter über die rechte Seite, dort setze sich Max Böhn durch und passte flach in den Rücken der Abwehr. Dort war Maxim Depperschmidt frei und zog ab. Der Torschrei war schon auf den Lippen, als der Ball an den Innenpfosten klatschte und von da aus wieder vor die Linie. Mit dieser Aktion schien Harsefeld den Gastgeber geweckt zu haben und es ergab sich sodann ein offener Schlagabtausch. In der 6. Minute kam Rot-Weiss Torjäger Tim Grundmann zum Kopfball, aber Max Böhn klärte mit dem Kopf. Kurz darauf kontert Cuxhaven und in der Mitte kommt Curras-Varela frei zum Schuss. TuS Keeper Adrian Schulz pariert sensationell. Seine Abwehr bekommt anschließend den Ball nicht raus, sodass Tim Grundmann noch einmal zum Schuss kommt, aber auch dieses Schuss kann Schulz sehenswert parieren. Bereits früh in der Partie bestätigte der TuS Schlussmann seine derzeitige Überform. Als in Minute 14. Tim Grundmann mit einem Schlenzer nur den Außenpfosten trifft, hat Rot-Weiss endgültig das Kommando übernommen, aber der TuS kommt kurz darauf wieder gut zurück in die Partie und zeigte sich ebenbürtig. In der 18. Minute setzt Nico Eshold über rechts zu einem Solo an, kommt bis zur Grundlinie und spielt scharf nach innen. Dort lauter Sebastian Allers und macht mit seiner Direktabnahme alles richtig, allerdings steht der Rot-Weiss Schlussmann goldrichtig und kann den Ball mit einem Reflex noch parieren. Im Anschluss spielen beide Teams auf Augenhöhe und der TuS kommt zur nächsten Großchance. In der 33. Minute wird Max Böhn in die Gasse geschickt, steht vollkommen blank vor dem Kasten, aber dem TuS Youngster versagen die Nerven und er schießt dem Keeper zentral gegen die Beine anstatt den Ball in die Ecke zu schieben. Nun war das Chancenverhältnis wieder ausgeglichen und keine Mannschaft hätte sich beschweren können, hätte man einen Gegentreffer kassiert.

In der Kabine muss beim TuS dann irgendwas im Wasser gewesen sein, denn keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff geriet man in Rückstand. Ein Ball durch die Zentrale ging Richtung Curras-Varela. Danny Berner ist dran und Adrian Schulz eilt Richtung Strafraumlinie um den Ball zu klären. Zunächst hat er den Ball, dann ist er aber wieder frei und Curras-Varela kann ins leere Tor schieben. Nach dem Spiel klärte Schulz die undurchsichtige Aktion auf: "Ich hatte bereits beide Hände am Ball und ihn unter Kontrolle, aber der Gegenspieler trat noch einmal mit der Pike gegen den Ball, sodass er wieder frei wurde, ein klares Regelvergehen". Pech für den TuS, aber kein Grund danach vollkommen die Ordnung zu verlieren. Das Wort Umschaltbewegung wurde für den Defensivverbund zum Fremdwort und in Folge des Rückstandes agierte der TuS Vogelwild. Coach Dennis Mandel war an der Seitenlinie am Rande der Verzweiflung. In der 62. Minute kann es tatsächlich passieren, dass nach einem Ballverlust 3 Rot-Weisse frei auf Adrain Schulz zulaufen, glücklicherweise kann der TuS Keeper gegen Tim Grundmann erneut sensationell parieren. In Minute 65. kann der TuS endlich mal wieder Offensiv gefährlich werden, aber Doerfling vergibt knapp und zwei Minuten später scheitert Matje Kocmarsky bei einem Konter knapp. Dann folgen zwei entscheidende Minuten. Eine Viertelstunde vor Schluss ist plötzlich rechts ein Cuxhavener durch und spielt in die Mitte wo diesmal Tim Grundmann den Ball nur noch eindrücken muss. Quasi im direkten Anschluss (77.) setzte Rot-Weiss dann den vermeintlichen Todesstoß hinterher. Wieder ist die Zentrale vollkommen entblößt und Grundmann alleine vor Schulz, diesmal lässt er dem TuS Keeper im direkten Duell keine Chance und schiebt ein. Der TuS scheint geschlagen, zeigt aber Moral und die Ereignisse überschlagen sich nun im Minutentakt. In der Folgeminute ist es nämlich Nils Bockelmann der mit einem Rechtschuss aus 20m direkt in den Winkel trifft und so noch einmal Hoffnung beschert. Das diese Hoffnung weitere Nahrung erhält, damit hatte wohl keiner mehr gerechnet, aber nur kurz darauf schlägt der eingewechselte Daniel Viedts einen Freistoß in den Strafraum und der Abpraller landet bei Maxim Depperschmidt. Dieser jagt den Ball vom Elfmeterpunkt unhaltbar ins Tor. Rot-weiss ist geschockt und der TuS urplötzlich wieder da. Der TuS drückt nun auf den Ausgleich und versucht alles. Cuxhaven agiert nun nervös und Coach Bernd Grundmann rastet am Rand fast aus. Der Ausgleich liegt in der Luft, aber kann am Ende leider nicht mehr geschafft werden. Aufgrund der Riesenchancen für Rot-Weiss wäre es allerdings aber auch nicht verdient gewesen. Nichts desto trotz hat der TuS die zweite Hälfte verschlafen und erst zu spät gemerkt, dass gegen Cuxhaven durchaus mehr drin gewesen wäre. Aber ein Übertorwart, der seine Mannschaft immer im Spiel hielt, kann allerdings auch nicht alles alleine richten. Nun heißt es die mannschaftliche Geschlossenheit und den Willen der letzten Minuten über 90 Minuten auf den Platz zu bringen um sich nicht schnell im Niemandsland der Tabelle wiederzufinden.


Aufstellung:

1   Adrian Schulz

25 Nico Eshold

6  Marcel Ziemann

15  Danny Berner

3  Robert Aleksiejuk

20  Maxim Depperschmidt

 

17  Nils Bockelmann

22 Max Böhn

10  Matej Kocmarsky

18  Janek Doerfling

 

9  Sebastian Allers

 

 

 

 
 
Auswechslungen:
66. Daniel Viedts für Sebastian Allers
89. Marvin Hoppe für Robert Aleksiejuk
 
 
 
Torfolge:
1:0 46. Curras-Varela
2:0 75. Grundmann
3:0 77. Grundmann
3:1 78. Nils Bockelmann
3:2 80. Maxim Depperschmidt