In einem spannenden Spitzenspiel beim TSV Wiepenkathen erkämpft sich der TuS Harsefeld nach einem 0:2 Pausenrückstand noch einen Punkt. Der TuS kam in der ersten Hälfte nie richtig ins Spiel und fand den Zugriff im Mittelfeld einfach nicht. Der Gastgeber zeigte in diesem enorm wichtigen Duell im Kampf um den Relegationsplatz zunächst den größeren Willen und ging bereits früh in Führung. Bis zur Pause erhöhte Wiepenkathen auf 2:0. Zu diesem Zeitpunkt setzte wohl keiner mehr auf den TuS. Doch eine Umstellung zur Halbzeit brachte die Wende. Nachdem schnell der Anschluss per Handelfmeter, der eine rote Karte für den TSV nach sich zog, durch Benjamin Wresch erzielt werden konnte, war der TuS wieder da. In einer dramatischen Schlussphase war es Youngster Danny Berner der mit einem traumhaften Volleyschuss den Ausgleich erzielen konnte. Am Ende war dies aufgrund der unterschiedlichen Halbzeiten eine gerechte Punkteteilung, die beiden Mannschaften weiterhin Möglichkeiten im Kampf um Platz zwei eröffnen. Am kommenden Samstag spielen die "Top Four" der Liga dann direkt gegeneinander. Der TuS Harsefeld reist zum designierten Meister nach Hagen / Uthlede und in Cuxhaven trifft die dort beheimatete Eintracht auf den TSV Wiepenkathen. Es dürfte ein richtungsweisendes Wochenende werden.

 Es war das erste Aufeinandertreffen der derzeit besten Kreismannschaften in der Bezirksliga. Nachdem das Hinspiel wetterbedingt im Jahr 2010 nicht ausgetragen wurde, musste die Partie nun im bereits weit fortgeschrittenen Saisonverlauf ausgetragen werden. Die Vorzeichen waren für beide Mannschaften gleich. Eintracht Cuxhaven lag bei einem Spiel mehr 3 Punkte vor beiden Teams. Weiterhin waren beide Mannschaften weiterhin von Ausfällen geplagt. Beim TuS kamen zwar mit Spielertrainer Dennis Mandel, Marcel Ziemann, Nico Eshold und Sebastian Allers wichtige Spieler zurück in den Kader, allerdings fielen mit Kapitän Marvon Hoppe, Tobias Deden und Oliver Boer auch drei Garanten des Sieges über Hedendorf aus. Demnach rückte Trainer Mandel in die Innenverteidigung und Marcel Ziemann und Nico Eshold besetzten die Flügel. In der Mittelfeldzentrale agierten Christoph Ehlers und Kai-Ole Ehrlich erstmals gemeinsam. Trotz der Wichtigkeit des Spiels schien der TuS die Anfangsphase komplett zu verschlafen. Bezeichnend war hier nicht nur der frühe Rückstand. Bereits in der vierten Spielminute unterlief Dennis Mandel nach einem Einwurf ein Stellungsfehler, sodass TSV Torjäger Gurski total blank vor Daniel Schumacher auftauchte. Schumacher konnte den Schuss aus kurzer Distanz parieren, war aber gegen den Nachschuss von Viktor Pazer machtlos. Verunsicherung machte sich beim TuS breit, gepaart mit nicht vorhandenem Zweikampfverhalten. So war es offensichtlich, dass das komplette Mittelfeld der Gäste nicht ins Spiel kam und Wiepenkathen in diesem Mannschaftsteil dominierte. Der TuS konnte kaum Akzente nach vorne setzen oder vergab seine kleineren Möglichkeiten überhastet. Spielerisch war es von beiden Mannschaften auf einem schwer bespielbaren Platz in den ersten 45 Minuten sicherlich keine Offenbarung. Bis zur 40. Minute passierte nichts nennenswertes mehr. Dann war es erneut ein Einwurf der den TuS in Verlegenheit brachte. Diesmal rutschte Dennis Mandel der Ball über den Scheitel und am langen Pfosten konnte TSV-Kapitän Phillip Mencke das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Eine verdiente 2:0 Führung der Gastgeber zur Pause.

 Zu diesem Zeitpunkt hatte wohl kaum jemand im Stadion mit einer Rückkehr des TuS gerechnet. Aber es sollte anders kommen. Entscheidenden Anteil daran hatte eine Auswechslung. In der Halbzeit kam Robert Aleksiejuk für Christoph Ehlers in die Partie. Marcel Ziemann rückte in die Zentrale. Eben erwähnter Aleksiejuk erwischte einen starken Tag und war ein entscheidender Faktor in der Aufholjagd. Mit Beginn der zweiten Hälfte baute der TuS gleich Druck auf, besonders über den nun aktiven linken Flügel mit Aleksiejuk und Christopher Gorgs. Diese beiden zogen im zweiten Durchgang groß auf und leiteten einige Möglichkeiten ein. Bereits in der 46. Minute kam Gorgs zum Flanken, am langen Pfosten schiebt Nico Eshold den Ball allerdings knapp vorbei. Dies schien der Weckruf gewesen zu sein. Keine zwei Minuten später wird dem TuS ein Treffer aberkannt. Nach einer Flanke kommt Danny Berner zum Kopfball und der Ball klatscht ans Lattenkreuz. Den Abpraller bringt Berner im Kasten unter. Fragwürdigerweise pfeift der Schiedsrichter ab und erkennt scheinbar als einziger ein Abstützen von Berner. Die herrschende Meinung spricht hier von einer Fehlentscheidung. Wiederum nur zwei Minuten später ist der TuS dann erfolgreicher. Erneut wird ein Angriff über Links gestartet. Kai-Ole Ehrlich bringt den Ball nach innen. Dieser geht an allen Spielern vorbei Richtung Tor wo plötzlich TSV Manndecker Adrian Watzlawczyk den Ball vor der Torlinie fängt und einfach in der Hand behält. Scheinbar dachte er der Ball wäre bereits im Tor. Folglich erhält der TuS einen Strafstoss und Watzlawcyk die rote Karte. Da der designierte Elfemeterschütze Marvin Hoppe nicht mit von der Partie ist stellt sich Benjamin Wresch der Verantwortung und verwandelt eiskalt. Der TuS ist nun vollkommen zurück. Die Drangperiode nimmt kein Ende und in der 53. Minute wird Christopher Gorgs auf der linken Seite herrlich frei gespielt. Er geht alleine in den 16er und sieht den mitgelaufenen Christian Hink. Dieser kann den Querpass allerdings nicht erreichen und eine große Möglichkeit zum Ausgleich verpufft. In der 57. Minute verfehlt dann Marcel Ziemann mit einem Fernschuss nur knapp das Ziel ehe anschließend Wiepenkathen wieder ein wenig die Ordnung findet. Der TuS spielt weiterhin nach vorne und ist immer wieder gefährlich, besonders Standartsituationen sind immer brandgefährlich. Hinten ist man bei den nun seltenen Angriffen des TSV allerdings ab und an zu nachlässig. So musste Robert Aleksiejuk zunächst nach Getümmel retten ehe in der 80. Minute fast das 3:1 fällt. Nach einem Konter ist Tim Megomedow vollkommen frei vor dem Tor und braucht eigentlich nur noch einschieben. Doch da hatte er die Rechnung ohne die Dampflok des TuS gemacht, denn wie aus dem Nichts springt Robert Aleksiejuk zwischen den Schuss und blockt diesen ab. In der 85. Minute fällt dann endlich der lang ersehnte Ausgleich. Christian Hink war über rechts durch und flankte präzise in die Mitte. Dort vollendete Danny Berner mit einem überragenden Volleyschuss in den Winkel. Ein Traumtor des 18-jährigen, der bereits in der Woche zuvor schon 2 wichtige Treffer erzielte. Kurz später denken alle der TuS ist auf dem sicheren Weg zum Führungstreffer als man mit 3 Spielern auf den Torwart zugeht und plötzlich der Schiesdrichter abpfeifft. Er hatte einen angeblich zu konsequenten Einsatz von Marcel Ziemann gesehen. Dieser hatte allerdings nur mit einer sauberen Grätsche den Ball ergattert. Dies war die letzte Möglichkeit des TuS und so konnte man sich am Ende einen Punkt hart erkämpfen, der wie erwähnt alle Möglichkeiten offen hält. Dies erwähnte auch Spielertrainer Mandel im Kreise seines Teams nach dem Spiel nachdem er sich zuvor bei seinem team für den bedingungslosen Einsatz bedankte um seine Schnitzer auszumerzen.

 Nachdem nun die Wunden geleckt werden können geht es bereits am Samstag zum Spitzenreiter nach Hagen / Uthlede. Anpfiff dort ist um 16:00 Uhr.