Es war ein rabenschwarzer Tag für den TuS Harsefeld beim bis dahin sieglosen VFL Horneburg. Angetreten wurde mit dem letzten Aufgebot - Keeper Daniel Schumacher fiel mit Meniskuriss aus, Timo Fischer und Sebastian Allers befanden sich im Urlaub, Benjamin Wresch hatte Wachdienst, Oliver Boer war rotgesperrt, die Herren Viedts, Langer und Ehlers Langzeitverletzt und beim Aufwärmen kam auch noch Robert Aleksiejuk dazu. Alles in allem 9 Spieler. Dennoch hatte das Aufgebot genügend Qualität um einen Sieg einzufahren. Am Ende verlor der TuS das Spiel verdient mit 3:2, da Horneburg seine Tugenden in die Wagschale schmiss und somit den ersten Dreier einfahren konnte.

Das Spiel begann eigentlich recht gut für den TuS Harsefeld. Bereits nach 4 Minuten hatte Kapitän Tobias Deden die erste Möglichkeit. Dedens stark getretenen Freistoß aus gut 18m konnte der starke Horneburger Schlussmann Borchers gerade noch über die Latte lenken. Nach 10 Minuten fährt Horneburg dann den ersten Konter der gleich von Erfolg gekrönt ist. Auf der linken Seite kann Sandy Wilhelm seinem Bewacher Henning Rathjen enteilen und zieht aus 14m mit der Pike ab. Torwart Ole Köser zeigt sich etwas überrascht und kann den Ball nicht mehr erreichen. Quasi im direkten Gegenzug kann der TuS allerdings bereits ausgleichen. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite hat Maxim Depperschmidt einen Galaauftritt. An der rechten Strafraumkante lässt er 2 Gegenspieler stehen. Im 16er den nächsten um dann Keeper Borchers mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke zu überwinden - eine Augenweide. Kurz später hatte Youngster Kai-Ole Ehrlich eine Möglichkeit. Nach einem herrlichen Pass in die Gasse von Tobias Deden kann Ehrlich Borchers aus spitzem Winkel nicht überwinden (15.). Danach ist es allerdings zunächst vorbei mit der Herrlichkeit des TuS. Es läuft nichts mehr. Nachdem man ausgeglichen hatte und in der Folge Übergewicht bestand dachte man es würde wohl von alleine laufen und so kämpfte sich der VFL zurück in die Partie. In der 34. Minute wird dem Gastgeber ein Freistoss zugesprochen. Sascha Janitz schlägt den Ball in den Strafraum wo sich die TuS Defensive äußerst ungeschickt anstellt und gegenseitig behindert, sodass es Andre Stülten ein leichtes ist den Ball zu verwandeln. Erst jetzt wacht Harsefeld wieder auf und drückt den Rest der ersten Hälfte mit Macht auf den Ausgleich. In der 39. und 40. scheitern Maxim Depperschmidt und Cord-Christian Dankers allerdings am gut aufgelegten Patrik Borchers im VFL Gehäuse.

In der zweiten Hälfte zieht sich der Gastgeber weiter zurück und überlässt dem TuS die Spielanteile. Harsefeld kann daraus allerdings kein Kapital schlagen und spielt viel zu pomadig. Es fehlt der Elan und der letzte Wille ein Spiel zu drehen. Chancen bleiben Mangelware. Lediglich zwei Möglichkeiten kann der TuS sich erspielen. Zunächst ist es in der 49. Minute Tobias Deden der mit einem verdeckten Schuss aus 25m scheitert und in der 68. Minute scheitert Maxim Depperschmidt aus spitzem Winkel. Kurz darauf geht Horneburg dann mit dem ersten Torschuss der zweiten Hälfte in Führung. An der rechten Außenlinie in gut 35m Torentfernung legte sich Sascha Janitz den Ball für einen Freistoß zurecht. Der wohl als Flanke gedachte Ball segelt in aller Ruhe in Richtung 5m Raum des TuS. Wer nun dachte Keeper Köser würde den Ball locker aus der Luft fischen sah sich getäuscht. Der Ball wurde immer länger und landete schließlich im Tor. Ein kurioses Tor, dass sich Köser zuzuschreiben hat. Für den TuS natürlich ein Schock. Coach Albers muss nun mehr Risiko gehen und bereits jetzt schaltet sich Libero Marvin Hoppe mehr und mehr in den Angriff mit ein. In der 78. Minute wechselt Albers dann Haudegen Marko Nitsch ein, der kurz zuvor noch entscheidend dazu beitrug das die zweite Vetretung des TuS aus einem 0:3 ein 4:3 machen konnte. Es schien so als könnte ihm das auch in der Ligamannschaft gelingen. Keine 30 Sekunden nach seiner Einwechslung konnte er eine Rückgabe nach Ecke von Tobias Deden verwandeln (78.). Es war also noch genug Zeit den Ausgleich zu erzielen und nun versuchte man es mit der Brechstange. Marko Nitsch hätte zum Helden werden können. In der 85. Minute kommt er auf der rechten Seite frei zum Schuss verzieht allerdings knapp. Bis zum Abpfiff kann dem TuS dann nichts entscheidendes mehr gelingen und so musste man eine verdiente Niederlage gegen energisch kämpfende Horneburger einstecken. Wehrmutstropfen in der letzten Spielminute war noch eine Wadenverletzung von Kevin Jörck die das Lazarett des TuS weiter anwachsen lässt.

Es stellt sich nach diesem Spiel nun die Frage wohin der Weg des TuS in dieser Saison wohl führen mag. 7 Punkte aus 6 Spielen werden den Ansprüchen nicht gerecht und so muss sich hinterfragt werden ob jeder einzelne Spieler alles für den Erfolg tut. In der kommenden Woche sind sicherlich psychologische Fähigkeiten gefragt, aber wer den TuS kennt weiß, das ein angeschlagener Boxer immer noch der gefährlichste ist. In dem Derby gegen A/O II kann die Mannschaft sich am kommenden Sonntag beweisen.